Am Tisch hatten sich bereits alle versammelt und unterhielten sich, als Lisa plötzlich fragte:
– „Hat Julian nicht gesagt, dass er kommt? Warum sehe ich ihn nicht?“
Frank grinste und zeigte zur Tür:
– „Haha, schau mal – da kommt er gerade rein. Und… er ist nicht allein.“
Alle fünf drehten sich um und blickten überrascht zur Tür. Julian trat ein – an seiner Seite ein junges Mädchen.
– „Guten Abend, Freunde!“ sagte er gelassen.
– „Ah, willkommen Julian. Willst du uns nicht vorstellen?“ fragte Lisa neugierig.
Julian nahm Platz und Jule setzte sich neben ihn, während er sanft ihre Hand hielt.
– „Das ist Jule, meine Ehefrau.“
Ein kollektives, schockiertes „Deine Frau?!“ hallte über den Tisch.
Lisa zog spielerisch die Augenbrauen hoch:
– „Also wirklich! Ich bin beleidigt, dass ich nicht zur Hochzeit eingeladen war.“
Julian lachte:
– „Beruhig dich, es gab keine Feier – noch nicht. Vielleicht irgendwann.“
Die Blicke seiner Freunde wechselten zwischen ihm und Jule hin und her – der Altersunterschied war deutlich sichtbar.
Diana fragte plötzlich:
– „Sie sieht aus wie eine Mittelschülerin…“
Jule warf Julian einen kurzen Blick zu, er zwinkerte ihr zu und antwortete ruhig:
– „Ist sie auch.“
Jetzt waren alle fassungslos.
– „Waaas?!“, riefen sie durcheinander.
Lisa verschränkte die Arme:
– „Willst du uns ernsthaft sagen, dass du dich in deine Schülerin verliebt hast?“
Julian nickte mit einem leichten Lächeln:
– „Ganz genau.“
Diana lehnte sich zurück, ihre Augenbrauen hochgezogen.
– „Also… das ist wirklich mutig von dir, Julian. Ich meine, das ist nicht gerade… gewöhnlich.“
Jule fühlte sich etwas unwohl unter all den Blicken, sie rückte näher an Julian heran. Er bemerkte es sofort und legte beruhigend seine Hand auf ihren Oberschenkel unter dem Tisch.
Frank, der sonst nie um einen Witz verlegen war, lachte trocken:
– „Na gut… solange du nicht morgen in der Zeitung landest, Bruder.“
– „Ihr übertreibt alle,“ sagte Julian ruhig. „Wir lieben uns, und das reicht mir.“
Lisa sah Jule nun direkt an, diesmal etwas sanfter:
– „Und du? Wie ist das für dich, Jule? So jung zu sein und… nun ja, verheiratet mit deinem Lehrer?“
Jule zögerte einen Moment, dann antwortete sie leise aber bestimmt:
– „ich weiß nicht . Ich kenne ihn, nicht nur als Lehrer. Er achtet auf mich. Und… ich bin nicht so naiv, wie ich vielleicht aussehe.“
Ein kurzes Schweigen trat ein. Dann prostete Diana ihr zu:
– „Na gut, Respekt, Kleine. Du hast mehr Mut als ich je hatte.“
Julian schmunzelte, hob sein Glas:
– „Dann stoßen wir an – auf Ehrlichkeit… und unerwartete Geschichten.“
Alle hoben die Gläser, noch immer etwas verwirrt, aber ein Lächeln huschte über die Gesichter.
Jule flüsterte ihm leise zu, kaum hörbar:
– „Danke… dass du mich nicht versteckst.“
Julian beugte sich leicht zu ihr und murmelte mit einem kleinen Grinsen:
– „Wie könnte ich. Du bist mein ganzer Stolz.“
...ΩΩΩΩΩΩΩΩΩΩΩΩΩΩΩΩ...
Zuhause – 21:47 Uhr
Die Tür öffnete sich leise, beide traten ein. Jule hielt sich an Julians Arm fest, in der anderen Hand ihre High Heels.
Jule:
– „Ich glaube, ich kann nicht mehr laufen. Meine Füße werden mir das nie verzeihen.“
Julian (lacht, während er die Tür schließt):
– „Ich hab dir gesagt, zieh bequeme Schuhe an. Aber nein – du wolltest größer wirken!“
Jule (nörgelnd, während sie die Schuhe auf den Boden wirft):
– „Weil ich neben dir wie ein Zwerg aussehe! Siehst du das nicht?“
Sie ging direkt zur Couch, ließ sich dramatisch fallen, als hätte sie eine epische Schlacht verloren.
Julian verschwand in der Küche, holte zwei Flaschen Wasser aus dem Kühlschrank und kam zurück. Er setzte sich neben sie und reichte ihr eine.
Julian:
– „Trotz allem… hast du dich heute echt gut geschlagen. Du warst mutig.“
Jule (lächelt schwach):
– „Ich hatte Angst. Aber ich war auch stolz. Weil du mich nicht versteckst.“
Julian (leise, sieht sie ernst an):
– „Ich würde dich niemals verstecken. Nie.“
Ein paar Sekunden lang schwiegen sie, dann fragte er sie:
– „Willst du dich umziehen und dann vielleicht was schauen? Oder lieber direkt schlafen?“
Julian stand auf, zog sein Jackett aus und warf es über die andere Couch. Dann drehte er sich zu ihr um, während sie noch immer mit halb geschlossenen Augen da lag.
Julian:
– „Du kannst meine Jogginghose aus dem Schrank nehmen, wenn du willst. Dann hast du’s bequemer.“
Jule (leicht murmelnd):
– „Nur, wenn du sie mir bringst. Ich werde keinen Schritt mehr machen.“
Julian (spöttisch grinsend):
– „Faul wie immer… aber bitte.“
Er ging in sein Schlafzimmer, kramte kurz herum und kam mit einer dunkelblauen Hose und einem viel zu großen T-Shirt zurück.
Julian:
– „Hier, kleine. Dein Abend-Outfit.“
Jule (nimmt es grinsend):
– „Jetzt siehst du wenigstens ein, wer hier die Königin ist.“
Julian:
– „Klar. Und ich bin dein loyaler Diener. Der auch noch kocht.“
***Laden Sie NovelToon herunter, um ein besseres Leseerlebnis zu genießen!***
Comments