10.

Sein Blick blieb bei ihr haften, wie gefangen von einem Gefühl, das er sich selbst noch nicht ganz erklären konnte.

„Wie kannst du so friedlich schlafen… und mich so durcheinanderbringen?“ flüsterte er kaum hörbar, fast für sich selbst.

Dann schloss er langsam die Augen – seine Stirn berührte beinahe ihre.

Ein letzter tiefer Atemzug…

Und auch er ließ sich endlich in den Schlaf sinken – neben ihr, still, aber voller Nähe.

„Kannst du mich jetzt loslassen? Ich habe genug von dieser Umarmung…“

„Jule…“

„Was denn?“

„Hör auf, dich zu bewegen.“

„Was willst du überhaupt von mir?!“

Er sah sie ruhig an und sagte leise: „Einen Kuss.“

„W-was?!“

Sie riss sich erschrocken von ihm los, schlug ihm in den Bauch und sprang vom Bett. Dann blieb sie kurz vor ihm stehen, drehte sich halb um und sah ihn mit einem herausfordernden Blick an.

Julian krümmte sich leicht vor Schmerz. „Musstest du ausgerechnet meinen Bauch treffen…?“

„Ich hatte noch andere Stellen im Kopf“, sagte sie frech, „aber da hätte es dich sicher tagelang mehr geschmerzt.“

„Unverschämt…“, murmelte sie grinsend.

Plötzlich stand er auf, funkelte sie an – halb gespielt, halb ernst. „Komm her.“

„Nein! Bleib da, wo du bist!“

„Zu spät“, sagte er und ging langsam auf sie zu, mit diesem Blick, der ihr Herz regelmäßig aus dem Takt brachte.

Sie quietschte auf und versuchte zu fliehen, doch er erwischte sie an der Taille und drehte sie spielerisch zu sich.

„Na warte… du wirst dafür bezahlen“, flüsterte er an ihrem Ohr, während sie sich lachend wand und versuchte, sich zu befreien.

„Lass mich los, du Verrückter!“, rief sie, aber ihr Lächeln verriet alles andere als Ernst.

„Nur wenn du mir endlich diesen einen Kuss gibst…“

Ihre Wangen wurden rot, aber sie hielt seinem Blick stand – zögernd, mit pochendem Herzen.

Dann legte sie langsam ihre Stirn gegen seine.

„Du bist unmöglich… aber vielleicht ein kleines bisschen süß.“

„Ein kleines bisschen reicht mir – fürs Erste“, flüsterte er mit einem Lächeln, das mehr sagte als tausend Worte.

Sie begann schneller und tiefer zu atmen, als ob der geringe Abstand zwischen ihnen ihr den Atem raubte.

„Hör auf… bitte… ich fühle mich irgendwie… seltsam“, flüsterte sie nervös.

Julian zog sich langsam zurück, sein Blick blieb jedoch an ihr hängen. Er erkannte, dass sie diesen Moment nutzte, um Abstand zu gewinnen – nicht weil sie ihn nicht wollte, sondern weil sie überfordert war.

Er lächelte schwach, etwas enttäuscht, aber verständnisvoll.

„Ich verstehe… Du brauchst Zeit“, sagte er leise, fast sanft.

Sie sah ihn an, ihre Augen flackerten zwischen Verwirrung und etwas, das sie nicht benennen wollte.

„Es ist nicht so, dass ich… also…“ – ihre Stimme brach ab.

„Schon gut“, antwortete er, während er einen Schritt zurücktrat, die Hände in die Taschen steckte. „Ich will dich nicht drängen.“

Ein stiller Moment lag zwischen ihnen. Dann wandte sie den Blick ab und flüsterte:

„Ich mag es nur nicht, wie ich mich in deiner Nähe fühle… zu sehr.“

Er nickte – und obwohl ein leichtes Ziehen in seiner Brust zu spüren war, konnte er sich ein leises, aufrichtiges Lächeln nicht verkneifen.

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