4.

„Bitte sei nicht so unhöflich und entferne deine Hand von meiner Taille!“

„Warum bist du nur so kompliziert? Setz dich, ich werde jetzt kochen!“

„Endlich werde ich essen!^•^“

„Haha, warte, es wird nicht lange dauern.“

Um 17:48 Uhr war es soweit. Julian hatte das Essen fertig und stellte alles auf den Tisch. Dann rief er nach Jule, die vor kurzem in die Wohnzimmer gegangen war, um fernzusehen.

Sie setzte sich an den Tisch, und bevor er überhaupt richtig Platz genommen hatte, begann Jule, mit gutem Appetit zu essen.

„Iss langsamer, du wirst dir noch den Mund verbrennen.“

Sie schlang ihre letzte Bissen herunter, bevor sie antwortete. „Hättest du das Essen früher gemacht, wäre ich schon eingeschlafen.“

„Du wirst zuerst lernen und dann schlafen gehen!“

„Ich bin schon so müde von all den Stunden.“

„Haha, du wirst noch mehr lernen, denn ich habe allen Hausaufgaben im Politikunterricht gegeben, und du wirst sie auch machen!“

„Nicht jetzt.“

„Doch.“

„Manchmal frage ich mich, warum ich dich überhaupt geheiratet habe?“

„Haha, was für eine Frage. Du hast dich doch freiwillig dafür entschieden!“

Ein funkelndes Lächeln spielte um seine Lippen, als er sie ansah, während sie frustriert mit den Augen rollte. Doch auch in dieser kleinen Rebellion konnte sie die Schwingung zwischen ihnen spüren – die unausgesprochene Nähe, die niemals ganz verschwinden würde. Sie spürte, wie ihre Wangen leicht erröteten, während er sie weiterhin mit einem tiefen, prüfenden Blick musterte.

„Weißt du, manchmal stelle ich mir auch die Frage, aber dann schaue ich dir in die Augen und weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.“

Er zog sich leicht zu ihr heran, ihre Blicke trafen sich, und ein kurzes, intensives Schweigen füllte den Raum. Die Luft schien elektrisch, als er sie immer näher zu sich zog. Ihre Herzen begannen schneller zu schlagen, und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, senkte er langsam den Kopf. Doch bevor sich ihre Lippen berührten, lachte sie leise und schob ihn spielerisch weg.

„Nicht jetzt, du müsstest mir erst das Dessert bringen, um diesen Preis zu zahlen.“

Julian stieß ein amüsiertes Lächeln aus. „Du wirst sehen, du bekommst alles, was du willst… aber dafür musst du dich erst ein bisschen gedulden.“

Die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar, und der Abend hatte gerade erst begonnen.

Sie blickte auf seine Hand, bemerkte dabei den schlichten silbernen Ehering an seinem Finger. Für einen Moment verlor sie sich in Gedanken.

Julian bemerkte ihren Blick und hob leicht eine Augenbraue. „Sind meine Hände so schön, dass du sie hypnotisiert anstarrst?“

„Nein“, erwiderte sie trocken, „was soll daran schön sein? Voll mit blondem Haar – wie ein kleiner Wald.“

Julian lachte laut auf. „Du bist unmöglich, weißt du das? So neugierig – eine echte kleine Spionin. Ich kann nichts machen, ohne dass du alles analysierst!“

„Vielleicht, weil ich dich nie ganz verstehe…“ murmelte sie, während sie den leeren Teller nahm und ihn demonstrativ vor sich stellte – doch ehe sie sich entfernen konnte, zog Julian sie plötzlich mit einem Ruck zu sich und ließ sie direkt neben ihm sitzen.

„Was soll das?“ murrte sie, aber ihr Gesicht war gerötet.

„Ich dachte, wir leben in einer Demokratie?“ grinste er frech.

Sie aß schweigend weiter, doch seine Nähe ließ sie jedes Mal zusammenzucken, wenn sich ihre Schultern streiften. Als sie fertig war, stand sie langsam auf, streckte sich mit einem ausgiebigen Gähnen und sagte: „Hilf mir mit den Hausaufgaben!“

Julian kaute noch seine letzte Gabel, schluckte dann langsam und wischte sich lässig die Hände an der Serviette ab.

„Komm mit mir. Du wirst sie ganz allein lösen.“

„Du bist so ein… ein… Bastard!“ fauchte sie halb im Spaß, halb im Ernst.

Er sah sie an, seine Stimme wurde ruhiger, tiefer. „Pass auf, wie du mit mir redest, Jule.“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Und wenn nicht?“

Er trat näher, sein Blick blieb auf ihr ruhen – durchdringend, aber voller Wärme.

„Dann werde ich dich so lange festhalten, bis du es vergisst.“

Sie sog die Luft ein, versuchte, nicht zu lächeln. Doch als er noch näher kam, verlor sie die Kontrolle über ihre Mimik.

„Das ist Erpressung.“

„Nein, das ist… Unterricht mit Vorteilen.“

„Julian…“ flüsterte sie, während er eine Hand an ihren Nacken legte und sanft mit dem Daumen ihre Haut berührte.

„Was?“ sagte er leise.

„Wenn ich heute durchfalle… dann bist du schuld.“

Er lächelte schief, beugte sich zu ihr vor, seine Stirn berührte ihre.

„Dann bin ich gerne Schuld – solange du in meinem Fach fällst.“

Sie lachte, obwohl ihre Wangen rot wie Kirschen waren.

„Du bist verrückt.“

„Nur nach dir, kleine Ehefrau. Und jetzt – Hausaufgaben… bevor ich dich ablenke und wir nie damit anfangen.“

Sie stöhnte übertrieben und ließ sich theatralisch auf den Stuhl plumpsen. „Fein. Aber wehe du gibst mir eine schlechte Note!“

„Ich bin streng, aber fair. Und heute… bin ich vielleicht ein bisschen verliebt.“

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