7. Entführung

Wir gingen ins Restaurant. Wir aßen das beste Essen, das es gab, nicht nur Dessert, sondern auch köstliche Mittagessen.

„Ehm, ich wollte mich bedanken, dass Sie mich gerettet haben“, sagte ich schüchtern.

„Ja klar. Ich möchte mich richtig vorstellen: Ich bin Levi Ran und 27 Jahre alt.“

„Freut mich, ich bin Amara Pflink und 23 Jahre alt“, fügte ich hinzu. „Das Essen ist sehr köstlich.“

Wir hatten eine schöne Zeit. Er war ein netter Mann. Als wir fertig waren, bezahlte er noch.

Ich trat hinaus in die frische Luft und entdeckte in einer Gasse ein verletztes Kätzchen. Es hatte schwarzes Fell, und ich näherte mich ihm. Als ich es aufhob, hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden, ähnlich wie beim letzten Mal. Ich untersuchte das Kätzchen genauer und bemerkte eine Verletzung am Bein.

„Was hast du da?“, drehte ich mich um und erblickte Levi.

„Ein verletztes Kätzchen,“ antwortete ich.

„Hier in der Nähe gibt es einen Tierarzt,“ wies er mich hin.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg dorthin. Der Tierarzt untersuchte das Kätzchen und stellte fest: „Es ist nichts Schlimmes.“

„Puh,“ entfuhr es mir erleichtert.

„Wir müssen operieren“, erklärte der Tierarzt.

Ich fragte: „Wie lange wird das dauern?“

„Zwei bis drei Stunden“, antwortete er.

In der Zwischenzeit machten wir einen langen Spaziergang, der wirklich angenehm war.

„Sollen wir ins Kino gehen?“

Fragte er das gerade als Einladung zu einem Date? War das bereits ein Date?

„Ehm, ja, warum nicht?“

Vor dem Kino herrschte reges Treiben.

„Was ist denn hier los?“, erkundigte ich mich.

„Ich habe gehört, dass ein Star hier sein soll. Dort ist er auch“, sagte er und deutete in die Richtung, die er meinte. Als ich in diese Richtung schaute, entdeckte ich einen attraktiven Mann in einem Anzug mit Sonnenbrille.

Er hatte goldenes Haar, das im Licht schimmerte und ihm einen besonders strahlenden Ausdruck verlieh.

Während wir uns durch die dichte Menge drängten, spürte ich an meiner Seite seine Präsenz. Schließlich ergriff er meine Hand, und in diesem Moment durchströmte mich ein bekanntes Gefühl – das Gefühl, dass mich jemand aus der Ferne beobachtete. Wir bewegten uns weiter durch die Menschenmenge, die um uns herum lebhaft geschäftig war. Plötzlich wurde es enger, und die Zahl der Menschen um uns herum nahm zu. In dieser gedrängten Situation glitt meine Hand von seiner ab, als ob eine unsichtbare Kraft uns trennte.

Doch in diesem Moment der Unsicherheit hörte ich eine bedrohliche Stimme hinter mir. „Komm mit, ohne ein Wort, sonst kannst du etwas erleben“, flüsterte er mir ins Ohr, während er meinen Mund mit seiner Hand zudeckte. Das Gefühl der Hilflosigkeit überkam mich, denn niemand um uns herum schien uns auch nur zu bemerken. Alle waren mit sich selbst beschäftigt und schienen nur an den Stars interessiert zu sein. In mir breitete sich eine riesige Angst aus, als der Fremde mich mit sich zog und in ein wartendes Auto zog. Gedanken rasten durch meinen Kopf, und ich fühlte mich ohnmächtig, gefangen in einer Situation, aus der es kein Entkommen zu geben schien.

Ich versuchte mich zu wehren, doch der Fremde war zu stark. Plötzlich wurde ein Sack über meinen Kopf gestülpt. Der andere ließ mich nicht los und zwang mich, etwas zu trinken. Trotz meines Widerstandes war ich machtlos. Nach wenigen Minuten fielen meine Augen zu.

Als ich wieder erwachte, fand ich mich in einem dunklen Raum wieder.

„Na, bist du wach?“, hörte ich eine Frauenstimme. Ich suchte nach der Quelle der Stimme; sie saß auf Kisten. Aufgrund der Dunkelheit konnte ich ihr Aussehen zunächst nicht erkennen, doch als sie näher trat, wurde sie deutlicher sichtbar.

Ein strahlendes Licht durchdrang die Dunkelheit und fiel durch ein kleines Fenster in den Raum, in dem ich mich befand. Es war nicht nur der Lichtschein, der meine Aufmerksamkeit erregte, sondern auch die merkwürdige Gestalt, die im Schein dieses Lichts stand. Sie hatte schneeweißes Haar, das in sanften, silbernen Wellen über ihre Schultern fiel, und ihre Augen waren tiefschwarz, fast als würden sie die gesamte Dunkelheit der Nacht in sich tragen. Ihr schwarzes, enges Kleid umschloss ihren Körper und reichte fast bis zum Boden, als wäre es aus Schatten und Trauer gewoben.

Das Gefühl der Angst stieg in mir auf, als ich sie ansah. Zitternd und mit einer Stimme, die kaum über meine Lippen kam, stellte ich die Frage: „Was wollt ihr von mir?“

Sie überlegte einen Moment, ihre Mimik war undurchdringlich. „Hmmm, was ich von dir will?“ sprach sie in einem melodischen, doch schaurigen Ton. „Vielleicht Rache?“

Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Verwirrung breitete sich in meinem Kopf aus, und ich stammelte: „Warum?“

Mit einer plötzlichen und unerwarteten Bewegung drehte sie mich um, und ich wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich am Boden gefesselt war. In einem erschreckenden Moment des Realisierens erstarrte ich, als ich die Szenerie um mich herum erblickte. Mein Blick fiel auf die leblosen Körper von Kindern, die reglos auf dem kalten, harten Boden lagen. Ein entsetzlicher Anblick, der meine Nerven zum Zerreißen brachte und mich mit einer unbeschreiblichen Trauer erfüllte.

Der Raum selbst war düster und bedrückend, die Wände schienen die Schreie der Vergangenheit in sich zu tragen. Mein Herz raste, und ich war gefangen in dem schrecklichen Anblick, während ich durch das glasierte Fenster die Welt außerhalb betrachtete, die so weit entfernt schien, von diesem Albtraum, in dem ich gefangen war.

Es gab zahlreiche Seile, an denen Arme und Beine von Kindern hingen. Überall war Blut. Ich erstarrte.

„Siehst du die Leichen? Wir haben an vielen Orten davon. Und auch du sollst dafür die Konsequenzen tragen. Wegen dir sitzt mein Bruder jetzt im Gefängnis.“

„Ich kenne deinen Bruder nicht“, antwortete ich.

„Oh doch, du kennst ihn. Er war in dich verliebt und hat alles für dich getan, doch du hast ihn einfach ins Gefängnis geschickt. Geht es dir gut?“

In diesem Moment wurde mir klar, worum es ging.

Sie sprach von Rian. Angesichts des schrecklichen Anblicks, der sich mir bot, überkam mich das Gefühl Übelkeit, und ich hatte nicht den Mut, noch einmal hinzusehen. „Weißt du, wie schlimm es mir damit geht? Du hast mir meinen geliebten Bruder genommen!“ Doch meine Stimme war verzweifelt, und ich schrie so laut ich konnte nach Hilfe.

„Ach, mach dir keine Sorgen, hier wird dich niemand hören,“ erwiderte sie mit hämischem Gelächter. Dann drehte sie sich um und ging fort. „Keine Sorge, ich hole nur etwas,“ fügte sie hinzu und ließ mich in einem Zustand der Angst und Verwirrung zurück.

Plötzlich vernahm ich ein Geräusch – ein lautes Zerbersten, das durch den Raum hallte. Eine Wand brach auseinander und ein Mann trat ein. „Was ist das für ein Krach?“, fragte sie fragend und kehrte schnell zurück, als wäre die Störung nicht Teil ihrer Pläne.

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🐶Rauudi the "WerDekkel"🐶™

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2025-01-11

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