6. Heilung

Ich erwachte und sah weiße Wände. Bin ich in einem Krankenhaus? Mir war so schwindelig.

„Ach Schatz, geht’s dir gut?“, fragte meine Mutter besorgt. Ich sah sie an und bemerkte auch Mikey, der hinter ihr stand.

Er rannte zu mir: „Mama!“

„Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Geht es dir gut?“, fragte ich.

„Ja, geht es dir gut?“

„Ach mein Süßer. Ja, Mama wird bald ganz gesund. Mach dir keine Sorgen.“ Ich umarmte ihn fest.

„Mama!“

„Ja?“

„Ich bekomme keine Luft.“

„Oh ja, sorry.“ Ich ließ ihn los.

Nachdem es mir endlich besser ging, machte ich mich am nächsten Tag auf den Weg zur Arbeit. Als ich dort ankam, stieg ich die Treppen hinauf und fühlte mich dabei immer noch ein wenig mulmig. Die Erinnerung an den Vorfall, bei dem Rian mich von der Treppe gestoßen hatte, schoss mir durch den Kopf und hinterließ einen schmerzhaften Eindruck in meinem Inneren. Während ich über die Situation nachdachte, bemerkte ich plötzlich, dass mein Retter aus der Ecke auftauchte.

„Hey, geht es Ihnen gut?“ fragte er besorgt.

„Hey, ja, danke der Nachfrage,“ antwortete ich etwas überrascht, dass er mich angesprochen hatte.

Ich wusste, dass dies die Gelegenheit für mich war, mit ihm zu reden; ich wollte mich bei ihm bedanken. Der Gedanke, ihn einfach anzusprechen, schien mir zunächst unbehaglich, aber dann überwogen die Dankbarkeit und das Bedürfnis, ihm meine Anerkennung auszusprechen.

„Schönen Tag noch,“ sagte er freundlich, während er an mir vorbeiging.

Doch in diesem Moment überkam mich ein Impuls, ihn zurückzuhalten. „Warten Sie … bitte.“ Ich konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen.

Er drehte sich um und sah mir direkt in die Augen. In diesem Moment erstarrte ich.

„Ja?“ fragte er.

„Könnten wir uns vielleicht nach der Arbeit treffen?“, sagte ich schüchtern.

„Natürlich“, antwortete er.

Ich hatte vor, ein Café vorzuschlagen, aber ich war dort bereits mit Rian gewesen und hatte ein mulmiges Gefühl dabei.

Er fragte: „Wie wäre es mit einem Restaurant?“

„Ja, das wäre gut“, stimmte ich zu.

„Bis dann“, sagte er und ging davon.

Ich hatte es geschafft – puh, ich war so nervös.

Ich betrat meinen Arbeitsplatz und widmete mich meinen Aufgaben. Der Vorsitzende trat ein und verkündete: „Rian wird aus persönlichen Gründen nicht mehr kommen. Macht euch deshalb keine Sorgen.“ Danach verließ er den Raum. In diesem Moment wollte ich die Situation so schnell wie möglich hinter mir lassen, doch mir wurde plötzlich übel, und ich suchte die Toilette auf.

„Was passiert hier eigentlich? Warum musste mir das geschehen? Ich kann das nicht länger ertragen“, dachte ich und begann zu weinen. „Immer ich“, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.

*Der Retter*

Warum hat diese Frau es verdient, dass jemand sie von der Treppe schubst? Warum muss ich plötzlich über sie nachdenken?

„Levi, könnten Sie bitte das hier unten abgeben?“, fragte eine Mitarbeiterin mich.

„Werde ich machen.“

Ich gab die Sachen ab und ging zurück, doch im Flur hörte ich etwas. Es kam vom WC. Frauen-WC. Ich kam näher und hörte eine Frau weinen. Dann sagte sie etwas. Warte, war das diese Frau, die ich gerettet habe? Ja, das war sie. Oh Mann, was hat sie nur durchgemacht? Dann ging ich weg.

*Amara*

Als ich schließlich aufhörte zu weinen, hatte ich das Gefühl, von jemanden oder etwas beobachtet zu werden. Dieses Gefühl war so intensiv, dass es fast bedrückend war, doch ich beschloss, nicht weiter darauf zu achten und es zu ignorieren. Nach einer kurzen Weile stand ich auf, um mich frisch zu machen und mich von der emotionalen Erschöpfung zu befreien. Nachdem ich mich gewaschen hatte und wieder einen klaren Kopf bekam, entschloss ich mich, nach draußen zu gehen.

Als ich schließlich nach dem Arbeitstag das Gebäude verließ, umhüllte mich die erfrischende Luft. Es war ein wunderschöner Sommertag, und die Atmosphäre war einfach reizend. Die Sonne schien warm auf mein Gesicht, und ich genoss die Farben und Klänge der Natur um mich herum. Plötzlich hielt ein Auto direkt vor mir. Ich stand noch am Straßenrand und beobachtete, wie jemand aus dem Fahrzeug ausstieg. Zu meiner großen Überraschung erkannte ich sofort meinen Retter.

„Soll ich Sie mitnehmen?“ fragte die Person freundlich, und ich nickte dankbar. „Ja, danke“, erwiderte ich, während ich mich nach vorne setzte und Platz nahm. In diesem Moment überkam mich ein Gefühl der Unbehaglichkeit. Es war eine merkwürdige Mischung aus Dankbarkeit, Erleichterung und einem Hauch von Scham. Ich fühlte mich unwohl in dieser Situation.

„Es tut mir leid, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich heiße Levi“, sagte er und wandte seinen Blick nach vorne. „Ich heiße Amara“, erwiderte ich freundlich.

„So, wir sind da“, verkündete Levi, während wir vor einem eleganten Restaurant hielten. Das äußere Erscheinungsbild war in dezenten Grau- und Weißtönen gehalten und zeigte ein auffälliges, dreieckiges Muster. Über dem Eingang prangte der Schriftzug „Liebste“, der sofort meine Aufmerksamkeit erregte.

In diesem Moment erinnerte ich mich an die interessante Geschichte, die ich einmal über dieses Restaurant gehört hatte. Es war die Erzählung von einem Mann, der seine Frau über alles liebte. Um seine Zuneigung zu zeigen, bereitete er ihr immer die köstlichsten Desserts. Seine Kreativität kannte keine Grenzen; es schien, als habe er unzählige fantasievolle Rezepte erfunden, die alle darauf abzielten, ihr eine Freude zu bereiten. Er wollte nichts anderes, als das Beste für sie zu sein und ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die Legende über seine Liebe und Leidenschaft für die Süßspeisen schien hier, in diesem besonderen Restaurant, lebendig zu werden. Es war nicht nur ein Ort, um zu essen, sondern ein Symbol für Hingabe und romantische Gesten.

Eines Tages ereignete sich eine tragische Wendung im Leben dieser Frau, die unermüdlich für die Liebe und das Glück kämpfte. Sie erlitt schwere Verletzungen, die sie letztendlich das Leben kosteten. Ihr plötzlicher Tod hinterließ eine tiefe Lücke in der Welt der Menschen, die sie geliebt hatten.

Inmitten dieser überwältigenden Trauer und des Schmerzes, den ihr Verlust auslöste, traf der Mann, der sie einmal geliebt hatte, eine folgenschwere Entscheidung. Um ihre Erinnerung zu ehren und ihre Werte weiterzutragen, beschloss er, ein Restaurant zu eröffnen. Dieses Lokal sollte nicht nur ein Ort sein, an dem köstliche Speisen serviert werden, sondern auch ein Symbol für die Liebe und das Leben, das seine Frau repräsentiert hatte.

Die Geschichte, so traurig sie auch war, trug dennoch Schönheit in sich. Sie sprach von der unvergänglichen Liebe und der Stärke, die selbst in den dunkelsten Zeiten aufblühen kann. Das Restaurant wurde zu einem Ort der Zusammenkunft, an dem Menschen nicht nur speisten, sondern auch Trost fanden, Erinnerungen teilten und das Leben feierten. Es wurde zum lebendigen Zeugnis einer unvergesslichen Verbindung und der Hoffnung, dass aus Verlust und Schmerz Neues erwachsen kann. So wurde aus der Traurigkeit ein buntes und lebensbejahendes Projekt, das die Herzen der Menschen berührte.

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🐶Rauudi the "WerDekkel"🐶™

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2025-01-08

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