Die Nacht im Club hatte Melodys Gedanken durcheinandergebracht. Selbst als sie am nächsten Morgen in ihrer kleinen Wohnung wach wurde, fühlte sie noch die Nachwirkungen – ein Kitzeln unter der Haut, das sie nicht deuten konnte.
Dominus. Sein Blick hatte sie durchbohrt, als ob er Dinge an ihr gesehen hätte, die sie selbst nicht verstand. Seine Worte, seine Präsenz… alles an ihm war überwältigend und faszinierend zugleich.
Ihr Handy vibrierte, und sie griff danach. Eine Nachricht von Kimberly:
„Wie fühlst du dich heute? Noch Interesse, mehr zu erfahren? 😉“
Melody starrte auf den Bildschirm. Sie wusste nicht, wie sie antworten sollte. Doch schließlich tippte sie:
„Ich bin neugierig… aber auch ein bisschen eingeschüchtert.“
Die Antwort kam sofort:
„Das ist normal. Willst du ihn wiedersehen? Ich kann ein Treffen arrangieren.“
Melody biss sich auf die Lippe. Ihre Finger schwebten über der Tastatur. Schließlich schrieb sie:
„Okay. Ja.“
- Ein unerwarteter Ort -
Zwei Tage später fand sich Melody in einem eleganten, ruhigen Café wieder, weit entfernt von dem intensiven Ambiente des Clubs. Kimberly hatte ihr gesagt, dass Dominus sie hier treffen wollte, um in Ruhe zu sprechen.
Melody saß an einem Tisch am Fenster und rührte nervös an ihrem Tee. Als die Tür aufging und Dominus eintrat, spürte sie sofort seine Präsenz. Er trug einen dunklen Mantel über einem perfekt sitzenden Anzug, und sein Blick suchte sie, bevor er sich zu ihr setzte.
»Melody«, sagte er mit einem Hauch eines Lächelns.
»Hallo«, sagte sie und zwang sich, ruhig zu bleiben.
Er legte seine Hände auf den Tisch, seine Bewegungen ruhig und kontrolliert. »Ich habe dich nach unserem Gespräch nicht vergessen.«
Sie errötete leicht und wandte den Blick ab. »Ich glaube, das war ziemlich offensichtlich.«
Er lachte leise, ein angenehmer, tiefer Klang. »Ehrlichkeit. Das schätze ich.«
Seine Augen musterten sie, und sie fühlte sich wieder wie ein offenes Buch.
»Warum bist du hier, Melody?«, fragte er.
Sie nahm einen tiefen Atemzug. »Weil ich… ich weiß nicht. Ich bin neugierig. Es gibt etwas an dieser Welt, das mich anzieht, aber ich weiß nicht, ob ich hineinpasse.«
Er lehnte sich zurück und musterte sie. »Du passt besser hinein, als du denkst. Aber das ist etwas, das du selbst entdecken musst. Ich kann dich nur führen.«
»Führen?«, wiederholte sie.
Er nickte. »Wenn du bereit bist, mir zu vertrauen, können wir beginnen. Ich werde dich in diese Welt einführen, Schritt für Schritt. Keine Eile, keine Verpflichtung. Aber ich brauche dein Einverständnis – und dein Vertrauen.«
- Die Entscheidung -
Melody fühlte ihr Herz rasen. Sie hatte so viele Fragen, so viele Zweifel. Aber tief in ihr spürte sie ein Verlangen, das sie nicht leugnen konnte.
»Was, wenn ich nicht gut genug bin?«, fragte sie schließlich leise.
Dominus beugte sich vor, sein Blick weich, aber intensiv. »Gut genug? Für diese Welt gibt es keine Maßstäbe, Melody. Es gibt nur dich. Deine Wünsche. Deine Grenzen. Und deine Bereitschaft, dich darauf einzulassen.«
Seine Worte trafen sie tief.
»Also… was möchtest du?«, fragte er schließlich.
Melody sah ihn an und spürte, wie ihre Unsicherheit in den Hintergrund trat. »Ich möchte es versuchen.«
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Gut. Wir fangen an, sobald du bereit bist.«
- Der erste Schritt -
Einige Tage später trafen sie sich erneut, dieses Mal in einem privaten Raum im Club. Der Raum war elegant eingerichtet – keine Spur von Klischees, die Melody erwartet hatte. Stattdessen dominierte eine Atmosphäre von Wärme und Intimität.
Dominus trat hinter sie, als sie den Raum betrat, und sprach ruhig: »Zuerst lernst du, zu atmen. Zu fühlen. Alles, was dich belastet, loszulassen.«
Melody drehte sich zu ihm um. »Wie soll ich das tun?«
Er trat näher, seine Präsenz einhüllend. »Schließe die Augen.«
Zögernd gehorchte sie.
»Atme tief ein«, sagte er, seine Stimme sanft, aber bestimmt. »Und dann aus. Langsam. Lass alles los, was dich zurückhält.«
Sie folgte seiner Anweisung, und langsam fühlte sie, wie die Anspannung in ihren Schultern nachließ.
»Gut«, murmelte er. »Das ist der Anfang. In dieser Welt geht es nicht um Kontrolle. Es geht um Vertrauen.«
Als sie die Augen öffnete, sah sie, dass er ein Seidentuch in der Hand hielt.
»Darf ich?«, fragte er, das Tuch hochhaltend.
Ihr Atem stockte, doch schließlich nickte sie.
Er trat hinter sie und legte das Tuch sanft über ihre Augen. Die Dunkelheit verstärkte jedes Geräusch, jede Berührung, und sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug.
»Das ist dein erster Schritt, Melody«, sagte er leise. »Lass dich fallen.«
***Laden Sie NovelToon herunter, um ein besseres Leseerlebnis zu genießen!***
22 Episoden aktualisiert
Comments