Vom Wolfskönig zum Heiraten gefangen genommen

Vom Wolfskönig zum Heiraten gefangen genommen

Ep.1

Vor vielen Jahren, in einem Dorf, das von einer imposanten Steinmauer umgeben war, die wie ein Schutzschild gegen das Unbekannte errichtet wurde, lebte eine Gemeinschaft, die von einer dunklen Vergangenheit gezeichnet war. Diese Mauer war nicht nur ein physisches Bauwerk; sie war das Symbol einer tiefen Kluft zwischen den einfachen Menschen und den gefürchteten Werwölfen, eine Kluft, die nach einer verheerenden Schlacht entstanden war, die viele Menschenleben forderte und Narben hinterließ, die sich über Generationen erstreckten.

Inmitten dieser Spannung und des Misstrauens wurde ein außergewöhnliches Kind geboren, Freya, die Frucht einer verbotenen Liebe zwischen Althea, einer Wölfin von ätherischer Schönheit und ungezähmtem Geist, und Elias, einem einfachen Mann mit reinem Herzen. Von Geburt an trug Freya die Last dieses Geheimnisses, ein Erbe, das sie einzigartig machte in einer Welt, die die Verbindung zwischen Mensch und Übernatürlichem nicht akzeptierte.

Im Inneren der gemütlichen Hütte, die nur vom sanften Licht der Flammen erleuchtet wurde, die im Kamin tanzten, kuschelte sich Freya an ihre Mutter Althea. Das Knistern des Holzes erzeugte eine friedliche Symphonie, während der Duft der brennenden Kiefern die Luft erfüllte. Es war eine besondere Nacht, und Althea erzählte ihrer Tochter mit ihrer melodiösen Stimme eine Geschichte, die von der Kraft alter Traditionen zu pulsieren schien, die große Prophezeiung.

– „Wenn der Mond wie ein silberner Leuchtturm scheint, wird ein Alphawolf mit schwarzem Fell erscheinen, furchtlos und stark, dessen Mut die Dunkelheit herausfordern wird. An seiner Seite wird eine Alphawölfin mit weißem Fell das Licht der Hoffnung bringen.

Gemeinsam, unter dem Mantel der Nacht, werden sie einen heiligen Pakt schließen. Mit ihrer Liebe werden sie die Welten der Menschen und der Wölfe vereinen, Harmonie bringen, wo Zwietracht herrschte, und einen Teppich des Friedens weben, der bis in alle Ewigkeit widerhallen wird.“

Nach einem Moment der Stille wandte sich Freya, die die Kraft der Verbindung zwischen ihnen spürte, mit einem Ausdruck von Neugier und Hoffnung an ihre Mutter.

– Mama, bin ich wie du? fragte sie, die Unschuld ihrer Worte stand im Kontrast zur Tiefe der Vorfahren, die in ihren Adern pulsierten.

Althea lächelte und schloss ihre Tochter in eine feste Umarmung.

– Ja, mein Liebling. Du bist ein Teil beider Welten. Du trägst die Stärke der Wölfin und den Mut des Menschen in dir. Du bist ein Symbol der Einheit, und dein Schicksal wird so großartig sein wie die Prophezeiung, die wir gerade erzählt haben.

Die friedliche Atmosphäre in der Hütte wurde jäh unterbrochen, als sich die Tür plötzlich öffnete und Elias zum Vorschein kam, der in einem Zustand sichtbarer Panik war. Sein Gesicht war bleich, und seine weit aufgerissenen Augen spiegelten einen Schrecken wider, der Freyas Herz schneller schlagen ließ.

– Ihr müsst fliehen, jetzt sofort! rief er mit zitternder Stimme, sodass Althea und Freya erschrocken und ratlos zurückblieben.

Althea, die bis dahin ganz auf die Sicherheit ihrer Familie konzentriert gewesen war, packte Freya schnell am Arm, ihre mütterlichen Instinkte waren geweckt. Sie sah Elias an und versuchte, den Ernst der Lage zu begreifen.

– Komm mit uns! sagte sie, Entschlossenheit mischte sich mit der Dringlichkeit in ihrer Stimme.

– Ich werde sie ablenken, sagte Elias, sein Atem ging schwer, während er versuchte, die Ruhe zu bewahren. Er wusste, dass die Gefahr näher rückte und dass er schnell handeln musste.

Althea sah ihn an, tiefe Traurigkeit stand in ihren Augen. Sie trat näher und küsste ihn in einer Geste voller Emotion ein letztes Mal, ein kurzer Kuss, aber voller Bedeutung. – Ich liebe dich! flüsterte sie, ihre Stimme ging fast in der Intensität des Augenblicks unter.

Sie verabschiedeten sich voneinander, wohl wissend, dass dies ihr letzter gemeinsamer Moment sein könnte. Elias drehte sich mit entschlossenem Gesichtsausdruck um und wartete an der Tür, bereit, sich den Männern seines Dorfes zu stellen.

Althea nahm Freyas Hand fest in ihre und führte ihre Tochter in den Wald.

Sie rannten zwischen den Bäumen hindurch, der Klang ihrer Schritte auf dem mit Blättern bedeckten Boden hallte in der stillen Nacht wider. Der Vollmond über ihnen erleuchtete ihnen den Weg, als würde er sie auf ihrer verzweifelten Flucht führen.

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Zwölf Jahre waren seit jener schicksalhaften Nacht vergangen, die von der hastigen Flucht und der Trennung geprägt war, die Freyas Schicksal bestimmen sollte. Jetzt, mit 18 Jahren, war sie zu einer schönen jungen Frau herangewachsen, mit langem, welligem Haar, das das Sonnenlicht wie goldene Fäden reflektierte, und tiefen, klaren Augen, die die Essenz des Waldes um sie herum einzufangen schienen.

Freya

Freya lebte in einem kleinen Unterschlupf, der zwischen hohen, majestätischen Bäumen gebaut war, fernab von den Menschen und den Wölfen. Der Wald war ihr Zuhause, ein Ort, der sie aufnahm und beschützte, aber auch von der Welt isolierte, die sie einst gekannt hatte. Seit dem Tod ihrer Mutter, einige Jahre nach ihrer Flucht, hatte das junge Mädchen gelernt, selbstständig zu sein. Althea hatte ihr in ihren letzten Tagen die Künste des Überlebens beigebracht: wie man Kräuter und Pflanzen anbaut, wie man jagt und fischt und vor allem, wie man auf die Stimme des Waldes hört.

Obwohl sie sich nach dem Erbe ihrer Mutter sehnte, hatte sich Freya nie in einen Wolf verwandelt. Die Fähigkeit, die Teil von ihr sein sollte, schlummerte weiter, eine ferne Erinnerung an eine Welt, die immer unwirklicher erschien.

In ihren einsamen Stunden wanderte Freya oft durch den Wald und beobachtete das Leben um sich herum. Sie war ein Teil des Ökosystems geworden, respektiert von den Tieren und Pflanzen, die sie so gut kannte. Die Bäume waren ihre Freunde, und der Wind, der durch die Blätter wehte, flüsterte ihr Geheimnisse zu.

Weit entfernt, im Territorium der Werwölfe, lebte das Rudel in Harmonie mit der Natur. Die Morgensonne schien durch die Bäume und erzeugte ein Muster aus Licht und Schatten auf dem mit Blättern bedeckten Boden. Die Luft war erfüllt vom Lachen und den Gesprächen der Rudelmitglieder, die sich zum Essen trafen, bevor sie ihre täglichen Aktivitäten aufnahmen.

– Althea war die schönste Frau, die ich je gekannt habe, sagte Lucky, eine Respektsperson unter den Werwölfen und einer der stärksten Betas des Rudels. Seine Augen glänzten vor Nostalgie, als er von Freyas Mutter sprach. – Sie war stark, furchtlos und hatte ein Herz, das sich um uns alle sorgte.

– Und was ist mit ihr passiert, Onkel? fragte Orion, der Alpha des Rudels, ein starker und imposanter Mann.

Orion

– Bis heute wissen wir es nicht, antwortete Lucky, ein Ausdruck der Traurigkeit huschte über sein Gesicht. – Einige sagen, sie sei im Wald gestorben, andere sagen, sie sei zu den Menschen gegangen, weit weg von uns. Die Wahrheit ist, dass wir es nie mit Sicherheit sagen konnten.

Er seufzte und blickte zum Horizont, als erwarte er, Althea aus den Schatten der Vergangenheit auftauchen zu sehen.

– Nun, ich will die Zeit des Alphas nicht mit traurigen Geschichten vergeuden, sagte Lucky und versuchte, den Ton des Gesprächs zu ändern. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus; er zog es vor, sich auf die glücklichen Erinnerungen zu konzentrieren.

– Ich werde immer Zeit für deine Geschichten haben, Onkel! rief Orion, seine Stimme war voller Wärme und Respekt.

– Vielleicht ist es an der Zeit, dass du eine Luna für dich findest, Orion! schlug Lucky vor und zwinkerte seinem Neffen zu, der sowohl sein Schüler als auch ein Sohn für ihn war.

– Vielleicht finde ich ja die weiße Wölfin aus den Prophezeiungen..., sagte Orion und stieß ein entspanntes Lachen aus, doch tief in seinem Inneren schwang ein Funken Neugier und Hoffnung in seinen Worten mit. Er hatte schon immer die Geschichten über die alte Prophezeiung gehört.

Während das Lachen durch das Lager hallte, begann ein neuer Tag, und mit ihm das Versprechen, dass die Bande des Rudels noch stärker werden würden, selbst angesichts der Ungewissheiten, die die Zukunft bringen mochte.

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