Miranda schwieg, denn sie spürte, dass sie etwas Unpassendes gesagt hatte. Sie lächelte leicht und ließ ihren Blick über die vorbeigehenden Menschen schweifen.
Nach einer Viertelstunde beschlossen sie, nach Hause zurückzukehren. Sie wohnten seit Beginn ihres Studiums zusammen. Während Miranda duschen ging, stand Sara vor dem Bügelbrett und glättete sorgfältig ihren weißen Hijab. Als sie fertig war, trug sie eine leichte Puderfoundation auf, befeuchtete ihre Lippen mit einem sanften Lippenbalsam und tuschte vorsichtig die Spitzen ihrer Wimpern mit Mascara.
Eine halbe Stunde später kam Miranda aus dem Badezimmer. Sie hatte ihr Haar geföhnt und es zu einem eleganten französischen Zopf geflochten. Ihr Make-up war dezent, doch ihre Nägel glänzten in einem satten Rot. Sie schlüpfte in einen schwarzen Hosenanzug, der ihr das elegante Auftreten einer erfolgreichen Geschäftsfrau verlieh, und kombinierte ihn mit glänzenden schwarzen High Heels.
Plötzlich fragte Sara erstaunt: „Wow, für wen all das?“
Miranda drehte sich mit einem schelmischen Lächeln um und antwortete: „Für meinen Liebsten!“
Sara lachte spöttisch: „Den imaginären?“
Miranda warf ihr einen kurzen Seitenblick zu und sagte gespielt beleidigt: „Hah, das war nicht nett.“
„Hahahaha!“
...—•—•—•—•—•—•—...
Auf dem Konzert versammelte sich eine große Menge von Menschen, alle gekleidet in elegante, teure Outfits. Als Miranda und Sara eintraten, waren sie in ein lebhaftes Gespräch vertieft – es ging um den betrunkenen Mann, der seit einiger Zeit neben ihrem Haus schlief. Die Situation wurde allmählich seltsam.
„Ich habe sein Gesicht noch nie richtig gesehen“, sagte Sara besorgt. „Ich fürchte, er könnte uns bestehlen oder uns etwas antun.“
Doch Miranda entgegnete mit voller Überzeugung und einem Hauch von Begeisterung: „Mach dir kein Kopf!“
Miranda und Sara nahmen Plätze in der ersten Reihe ein, als das Konzert begann. Die diesjährige Aufführung war eine der schönsten Kompositionen, doch Sara war von Anfang an in Gedanken versunken. Miranda bemerkte es sofort und entschied, dass sie nach dem ersten Musikstück gehen sollten.
Als sie die große, mit Menschen gefüllte Halle verließen, führte Miranda die abwesende Sara nach draußen, die sich seit ihrer Ankunft unwohl fühlte. Plötzlich stieß Mirandas Arm gegen den eines Mannes. Instinktiv hob sie ihren Blick, bereit, ihn zurechtzuweisen – doch in diesem Moment verlor sie sich in den tiefen Ozean einer längst vergangenen Liebe. Feine, unsichtbare rote Fäden schienen sie zu ihm zu ziehen. Es war das Gesicht, das ihre Erinnerungen seit den Schultagen nicht verlassen hatte.
Der Mann erkannte sie ebenfalls – sie war dieselbe Frau, die er im Parfümladen gesehen hatte. Er lächelte kurz und setzte seinen Weg fort. Als Miranda sich wieder Sara zuwandte, bemerkte sie, wie diese mit einem schelmischen Lächeln zwinkerte. Ein zartes Rot stieg Miranda in die Wangen, doch sie sagte nichts und ging mit ihr weiter zum Auto.
...—•—•—•—•—•—•—...
In der Konzerthalle standen die beiden Männer beisammen. Emin fragte neugierig:
„Baraa, kennst du diese Frau?“
Baraa antwortete ruhig: „Nicht wirklich. Bevor ich zu dir kam, war ich im Parfümladen und habe sie dort zufällig gesehen, mehr nicht.“
Emin grinste und entgegnete spielerisch: „Komm schon, sei nicht so schüchtern! Und was war dann dieser lange Blickkontakt zwischen euch?“
Baraa wich seinem Blick aus und murmelte kaum hörbar: „Ich weiß nicht…“ Dann fügte er schnell hinzu: „Lass uns gehen.“
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7 Episoden aktualisiert
Comments
Mira
ich lieb es
2025-03-26
2