Lincoln
Während ich ihre Brüste halte, strahlt die Wärme ihrer Haut durch das dünne T-Shirt, und die direkte Berührung lässt mich das Fehlen eines BHs spüren. Mein Herz rast wie eine Trommel in einem stillen Wald, und eine Welle von Urinstinkten bricht in mir aus. Es ist ein tiefer, instinktiver Ruf.
Ich spüre, wie mein Wolf erwacht, das Biest, das immer in mir verborgen war. Mit einer abrupten Bewegung ziehe ich meine Hände zurück, eine plötzliche Verzweiflung überkommt mich, als ich sage:
„Pass ein bisschen besser auf, Mädchen! Das hier ist kein Vergnügungspark!"
Die Worte entfahren mir eher als Warnung denn als Vorwurf. Der Aufzug erreicht meine Etage und die Türen öffnen sich wie ein Notausgang. Ich gehe schnell hinaus, jeder Schritt lang und fest, und versuche, die Verwirrung zu ignorieren, die sie in mir hinterlassen hat.
Sobald ich mein Büro betrete, schließe ich die Tür ab und gehe zu dem großen Fenster, das mich von der pulsierenden Stadt draußen trennt. Ich lockere meine Krawatte und spüre die schwere Anspannung in der Luft. In diesem Moment hallt die raue Stimme meines Wolfes in meinem Kopf wider, ein eindringliches Flüstern, das sich bald in ein inneres Brüllen verwandelt.
„Sie ist es... das Mädchen, unsere Gefährtin... Geh ihr nach! Wir müssen uns so schnell wie möglich mit ihr paaren."
Ein tiefer, wütender Seufzer entfährt meinen Lippen und ich rufe aus:
„Nein! Auf keinen Fall! Hast du bemerkt, dass sie ein kleines Kind ist? Riecht nach Milch! Ich habe nichts gespürt, und du auch nicht!"
Das Lachen meines Wolfes ist tief und kraftvoll und hallt durch den ganzen Raum.
„Doch, Lincoln, das hast du. Genau wie ich. Sie gehört uns!"
Bevor ich erneut protestieren kann, dringt er vor und fällt in mein Wesen ein. Die Verwandlung beginnt und ich spüre, wie sich meine Haut spannt, sich meine Knochen neu ordnen. Ich versuche mich zu wehren und murmele:
„Was haben wir über die Verwandlung hier im Unternehmen gesagt? Das ist inakzeptabel!"
„Sei still, Lincoln. Dein Büro ist schallisoliert, dafür wurde es geschaffen. Ich muss mich frei fühlen. Wir sind eins, akzeptiere das."
Im Nu starre ich in die Scheibe, imposant in Wolfsgestalt. Das Spiegelbild ist eine Kombination aus meinem menschlichen Selbst und dem Tier in mir, einem mächtigen Raubtier. Als ich mich umdrehe, stoße ich meinen Laptop und Papiere um, das Geräusch des Chaos hallt durch den Raum wie ein Echo meines inneren Kampfes.
„Du weißt, dass wir uns dieselbe Seele teilen. Wir wollen sie... dieses Mädchen! Mir sind die menschlichen Regeln egal. Sie wird uns gehören!"
Die Verbindung zu ihr war unbestreitbar, und selbst ich, in meiner menschlichen Gestalt, spürte die brennende Anziehungskraft. Es ist eine Flamme, die lichterloh brennt und droht, meine Vernunft zu verzehren. Ich stamme aus einem Wolfsrudel, wo jedes Kind von Geburt an mit seinem Wolf verbunden ist.
Ich bin aus dieser Welt geflohen, auf der Suche nach etwas anderem, aber ich trage immer das Erbe, der Sohn des Alphas zu sein. Jetzt vermischt sich der Schatten der Vergangenheit mit der Gegenwart auf eine Weise, die ich mir nie hätte vorstellen können.
Ich schaue auf das Glas, das nicht nur mein Bild, sondern auch den Konflikt widerspiegelt, der sich in mir abspielt. Der Wolf will die Barrieren durchbrechen, während sich mein menschlicher Teil weigert nachzugeben.
Ich bin zwischen zwei Welten gefangen, und das Einzige, was klar ist, ist, dass dieses Mädchen irgendwie zu einem Brennpunkt von allem geworden ist, was ich bin. Und wenn ich nicht aufpasse, könnte ich mehr verlieren als nur die Kontrolle.
Der Wunsch, sie zu finden, herauszufinden, wer sie ist, pulsiert wie eine Trommel in meinem Kopf. Der Wolf und ich wissen, dass man die Zukunft nicht ignorieren kann. In einem Moment der Klarheit wird mir klar, dass das Leben, das ich mir außerhalb des Rudels ausgesucht habe, möglicherweise nicht ausreicht, um mich vor dem Ruf meiner Natur zu schützen.
„Sie ist der Schlüssel, Lincoln. Und wir können sie nicht entkommen lassen."
Die Worte meines Wolfes hallen nach, und gegen meinen Willen verspüre ich einen unwiderstehlichen Drang zu handeln.
„Nein...", flüstere ich vor mich hin, während das Bedürfnis, diesem Instinkt zu folgen, wächst und droht, mich zu überwältigen.
Das Dilemma hat gerade erst begonnen, und der Kampf um meine Seele und um ihre Seele steht kurz vor seiner Verschärfung.
„Du kannst ihren süßen Duft immer noch riechen, nicht wahr? Ahhhh... ich kann es riechen, Lincoln, und du wirst sie zu uns bringen."
Seine Worte sind wie ein hypnotisches Mantra in meinem Kopf. Ihr Duft ist immer noch an mir, eine Mischung aus Frische und Verletzlichkeit, die mich gleichermaßen verführt und beunruhigt.
Während ich mich bemühe, zu meiner menschlichen Gestalt zurückzukehren, gehe ich zu einem kleinen Schrank, in dem ich für solche unerwarteten Momente Kleidung aufbewahre.
„Ich werde niemanden holen, Wolf. Sie ist zu jung", erwidere ich und versuche, eine Rationalität durchzusetzen, die immer brüchiger erscheint.
Als ich den Schrank öffne, spendet mir der Anblick der ordentlich gefalteten Kleidung einen kurzen Moment des Trostes, aber die Anspannung bleibt. Ich ziehe ein sauberes Hemd an, der Stoff auf meiner Haut erinnert mich daran, dass ich trotz des inneren Kampfes immer noch ein Mensch bin. Der Wolf in mir sträubt sich, aufgewühlt und unzufrieden.
„Zu jung? Und wer entscheidet das? Wir brauchen sie! Die Verbindung ist unbestreitbar, Lincoln. Ignoriere nicht, was offensichtlich ist."
Meine Hände zittern leicht, als ich mir die Krawatte umbinde, ein Versuch, inmitten des emotionalen Chaos ein wenig die Kontrolle zurückzugewinnen. Wenn ich aus dem Fenster schaue, erscheint mir die geschäftige Stadt weit entfernt und gleichgültig gegenüber meinen inneren Qualen.
„Du verstehst das nicht. Es geht nicht nur um Verlangen. Es geht um Verantwortung, darum, was das für uns bedeuten könnte. Ich kann sie nicht einfach in diese Welt zerren."
Er lacht, ein tiefes, einschüchterndes Lachen, das in meinem Kopf widerhallt.
„Verantwortung? Sie ist unsere Gefährtin, der Schlüssel zu unserer wahren Stärke."
Ich spüre eine Welle von Wut und Verwirrung. Was er sagt, ist verlockend, aber die Angst, ihr wehzutun, sie in eine Welt zu zerren, die sie nicht kennt, lastet schwer auf meinem Herzen.
„Ich kann nicht...", murmle ich, aber meine eigene Stimme klingt schwach.
„Doch, das kannst du. Und mit jedem Moment, der vergeht, entfernst du dich von ihr und schaffst Raum für einen anderen, sie für sich zu beanspruchen."
Der Gedanke, dass jemand anderem ihr nahe kommt, löst einen Anflug von Besitzgier in mir aus, den ich kaum kontrollieren kann. Der Wolf in mir regt sich noch mehr und sehnt sich nach der Vereinigung, nach der wir uns beide sehnen.
„In Ordnung...", gebe ich nach und spüre den wachsenden Druck. „Aber wenn ich das tue, dann zu meinen Bedingungen. Ich möchte mehr über sie erfahren. Wer sie ist, woher sie kommt, was sie sich wünscht."
„Ausgezeichnet. Aber vergiss nicht: Das kann nicht aufgeschoben werden."
Ich schließe für einen Moment die Augen und atme tief durch. Ihr Duft ist noch frisch in meiner Erinnerung, und mir wird klar, dass ich die Anziehungskraft, die mich zu ihr hinzieht, nicht ignorieren kann. Dieser innere Kampf hat mich gezwungen, mich nicht nur meinen Instinkten zu stellen, sondern auch dem Bedürfnis, mehr zu sein als nur ein Wolf, der vor seiner Vergangenheit flieht.
Der Kampf zwischen Instinkt und Vernunft hat gerade erst begonnen, und während ich ein letztes Mal auf die Stadt da draußen blicke, spüre ich, dass die Verbindung zu diesem Mädchen alles verändern könnte, für mich, für sie und für den Wolf in mir.
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