3.Liebe in Zeiten

...Kurz nachdem die Nachricht die Gruppen erreicht hatte, rief der Lehrer den Schuldirektor an und erklärte die Situation. Der Direktor, sichtlich überrascht, kontaktierte sofort den Hausmeister und bat ihn, sich schnell zum Schulgebäude zu begeben....

...Etwa zwanzig Minuten später erreichte der Hausmeister die Schule. Es war dunkel; nur das Licht der Straßenlaternen spiegelte sich in den Fenstern. Er öffnete das Haupttor und ging hinein. Im zweiten Stock hörte man ein leises Gespräch. Er rief laut: „Hallo? Ist jemand hier?“...

...Sara wachte auf, erschrocken, und sah zu Ömer. „Hast du das gehört?“, fragte sie. „Ja… das war jemand unten“, antwortete er. Sie liefen zur Tür und riefen: „Hier oben! Im Kunstraum!“ Der Hausmeister eilte die Treppe hinauf, schloss die Tür auf und sah die beiden – müde, aber unverletzt....

...„Was macht ihr denn hier um diese Zeit?“, fragte er überrascht. Ömer antwortete ruhig: „Wir wurden versehentlich eingeschlossen. Niemand hat gemerkt, dass wir noch da waren.“ Der Hausmeister nickte, leicht kopfschüttelnd: „Kommt, ich bringe euch raus.“...

...Sie folgten ihm nach unten. Als sie das Schulgelände verließen, standen bereits zwei Polizeiwagen dort; aus einem Auto stiegen Saras Eltern. Sara rannte zu ihnen und fiel ihrer Mutter in die Arme. Ömer blieb etwas abseits stehen, den Blick gesenkt. Der Vater sah zu ihm hinüber....

...„Warst du die ganze Zeit bei ihr?“, fragte er....

...„Ja, wir waren zusammen im Kunstraum eingeschlossen“, antwortete Ömer....

...Der Vater nickte. „Verstehe. Und wo sind deine Eltern?“...

...„Ich habe versucht, sie zu kontaktieren, aber niemand geht ran.“...

...Ein Polizist notierte die Namen und erklärte, alles werde überprüft; offensichtlich handele es sich um ein Versehen. Nach einigen Minuten wurde die Lage geklärt. Saras Eltern verabschiedeten sich von Ömer, und alle wurden getrennt nach Hause gebracht....

...Im Auto saß Sara still am Fenster. Ihre Mutter fragte leise: „Geht’s dir gut?“...

...„Ja… nur müde“, antwortete sie. Sie dachte an Ömers Jacke, die noch über ihren Schultern lag....

...Ihr Vater fragte schnell: „Wo ist dein Handy? Wir haben dich die ganze Zeit angerufen.“...

...„Es ist bei Miranda, meiner Freundin. Ich musste die Lehrerin noch helfen“, antwortete Sara....

...„Und wer war dieser Junge?“...

...„Das ist Ömer. Er war auch mit mir eingeschlossen.“...

...„Hat er versucht, dir etwas anzutun?“...

...„Nein, wir haben Abstand gehalten.“...

...„Hm. Ruh dich aus. Wir reden morgen darüber.“...

...----------------...

...Ömer wurde von der Polizei in ihrem Wagen nach Hause gebracht. Unterwegs erinnerte er sich daran, dass seine Jacke noch bei Sara war; vielleicht würden Saras Eltern jetzt falsch denken,. Die Polizisten befragten ihn während der Fahrt....

...„Als ich Schluss hatte, bat mich die Lehrerin, beim Tragen der Instrumente in den zweiten Stock zu helfen, in den Musikraum. Zufällig ging ich nach dem Ende in den Kunstraum, weil ich viele Geräusche gehört hatte und nachsehen wollte. Ich fand Sara, sie ordnete gerade Bücher. Ich half ihr. Als wir fertig waren und rausgehen wollten, war die Tür verschlossen“, erklärte Ömer....

...Der Polizist stellte danach keine weiteren Fragen. Ömer lehnte sich an das Fenster des Wagens und dachte über das Missverständnis nach....

...Im Kunstraum versuchte Sara, die Tür zu öffnen; sie war jedoch verschlossen. Wütend wandte sie sich an Ömer: „Was hast du gemacht? Hast du die Tür zugemacht?“...

...„Nein, ich habe sie offen vorgefunden und bin reingegangen, um zu helfen“, erklärte er....

...Sie griff an den Riegel und schob, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. ...

...„Hör auf, zu tun, als wäre nichts. Du kommst plötzlich, und dann ist die Tür zu. Was willst du eigentlich?“, ...

...warf sie ihm vor. „Und was ist dieser Geräusch?...

...Er versuchte zu erklären, sie hörte jedoch kaum zu. Schließlich nahm er seine Schlüssel aus der Tasche. „Das sind meine Wohnungsschlüssel“, sagte er,...

... sie forderte ihn auf, die Tür aufzuschließen. Er reichte ihr die Schlüssel; sie versuchte, doch die Tür ging nicht auf. Tränen stiegen ihr in die Augen....

...„Das ist alles wegen dir. Du hast uns hierhergebracht“, sagte sie. ...

...Ömer schwieg, wollte nicht antworten, ging zum Fenster und lehnte sich dagegen. Sie stand hinter ihm, unschlüssig, was sie tun sollte. Die Fenster waren nicht zu öffnen; der Riegel fehlte....

...Nach einer Stunde hatte Sara genug vom Sitzen und fing an, mit dem Körper gegen die Tür zu drücken, in der Hoffnung, sie aufzustemmen....

... „Was machst du?“, fragte Ömer....

... „Öffne die Tür, die du zugemacht hast!“...

... „Ich habe sie nicht zugemacht. Glaubst du mir nicht?“ „Natürlich glaube ich dir nicht. Du kommst einfach hereingestürmt, dann ist die Tür zu – und ich hier mit einem Jungen…“ Sie verstummte, weil ihr bewusst wurde, wie sie klang....

...Ömer sah sie kurz an, setzte sich dann in die Ecke und spielte an seinem Handy. ...

...„Was machst du? Hilf mir, die Tür aufzubrechen“, sagte sie. ...

...„Mach es selbst“, entgegnete er. „...

...Bist du nicht der Mann hier? Tu was.“...

... „Selbst wenn ich sie aufbreche, bringt das nichts. Alle Lehrer sind schon weg.“...

... „Duuu! –“...

... „Was?“...

... „Sei still.“...

...Er schwieg und scrollte weiter durch soziale Medien....

Episoden

Herunterladen

Gefällt Ihnen diese Geschichte? Laden Sie die App herunter, um Ihren Leseverlauf zu speichern.
Herunterladen

Bonus

Neue Benutzer, die die APP herunterladen, können 10 Episoden kostenlos lesen

Erhalten
NovelToon
Betreten Sie eine andere WELT!
Laden Sie die MangaToon APP im App Store und Google Play herunter