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Das blinde Mädchen und der kalte Mafioso

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Ep.10

Luiza

_ Wer könnte das um diese Uhrzeit sein?

Ingrid

_ Nein Luiza, mach nicht auf.

Luiza

_ Warum?

Ingrid

_ Ah ...

Ingrid versucht, sich eine Ausrede auszudenken, denn sie kann nicht sagen, dass der Sekretär um diese Uhrzeit hier war. Es könnte schlecht für Sebastian sein, er könnte ihn entlassen oder Schlimmeres tun, wenn er von dem Kuss wüsste.

Ingrid

_ Es regnet und es ist mitten in der Nacht, es könnte ein Verrückter sein.

Gleich darauf nimmt sie die Hand vor den Mund. Ingrid lügt nicht gern und sie wollte Luiza nicht anlügen, aber sie wollte auch dem Sekretär Jonatas nicht schaden.

Luiza

_ Wenn du Angst hast, bleib hier, aber Vorsicht mit dem Glas, wie hast du dir so perfekt selbst einen Verband angelegt?

Ingrid

_ Nun, es ist besser, nachzusehen, wer vor der Tür steht.

Luiza

_ Du benimmst dich sehr seltsam, ist alles in Ordnung mit dir?

Ingrid

_ Ich weiß, es tut mir leid, Luiza.

Luiza

_ Warte hier.

Luiza geht zur Tür, öffnet sie und sieht ihren Chef Sebastian völlig durchnässt.

Luiza

_ Herr Jones? Kommen Sie herein, Sie sind ja völlig durchnässt und zittern. Ich mache Ihnen einen Tee.

Ingrid

_ Luiza? Wer ist es?

Luiza

_ Es ist Herr Jones, er ist völlig durchnässt.

Als Ingrid das hört, geht sie zur Couch, nimmt die dort liegende Decke und bringt sie Sebastian.

Ingrid

_ Hier, wärmen Sie sich auf. Ein Mann in Ihrem Alter sollte besser auf sich aufpassen, nicht bis zu dieser Stunde außer Haus sein und dann auch noch in den Regen geraten.

Sebastian

_ Ein Mann in meinem Alter? Wie alt bin ich denn Ihrer Meinung nach, Ingrid?

Es ist das erste Mal, dass Sebastian Ingrid beim Namen nennt, und das fällt ihr auf.

Ingrid

_ Entschuldigen Sie, ich wollte nicht unhöflich sein, es ist nur, dass ich mir Sorgen mache, Sie sollten auf sich aufpassen.

Sebastian

_ Sagen Sie mir, wie alt schätzen Sie mich denn?

Luiza kommt gerade mit dem Tee zurück, den sie für ihren Chef zubereitet hat.

Ingrid

_ Fünfzig.

Sebastian muss über ihre Antwort lächeln, und für einen Moment denkt Ingrid, dass sein Lächeln sehr schön sein muss, so wie es klingt.

Sebastian

_ Sie denken also, ich bin fünfzig Jahre alt und trotzdem haben Sie eingewilligt, mich zu heiraten?

Luiza

_ Herr Jones ist nicht so alt, er ...

Sebastian gibt ihr ein Zeichen, still zu sein, und das tut sie.

Ingrid

_ Wie alt sind Sie denn dann?

Sebastian

_ Ich glaube, das spielt keine Rolle, aber ich kann Ihnen sagen, dass ich keine fünfzig bin.

Ingrid

_ Warum immer so vage?

Sebastian

_ Weil Sie mir nicht vertrauen, nicht wahr?

Ingrid

_ Und sollte ich das?

Sebastian

_ (lacht) Ich kann Sie dazu bringen, mir zu vertrauen.

Sebastian wollte Ingrid nicht erzählen, dass er sie geküsst hat, denn da sie ihm nicht vertraut, wird sie sich von ihm zurückziehen. Aber sobald er es geschafft hat, ihre Meinung über ihn zu ändern, kann er ihr alles erklären.

Sebastian

_ Morgen beginne ich mit der Rache, die Sie sich wünschen.

Ingrid

_ Was werden Sie tun? Ich will nicht, dass Sie sie verletzen.

Sebastian

_ Sie wollen, dass ich ihnen das wegnehme, was ihnen am wichtigsten ist, das werde ich tun. Aber ich kann nicht garantieren, dass sie nicht verletzt werden, ich kann nur garantieren, dass ich sie nicht verletzen werde, okay?

Ingrid

_ Okay.

Ich sehe sie an und bemerke, dass Luiza uns beobachtet, also stehe ich auf.

Sebastian

_ Ich gehe nach oben, nehme ein Bad und ruhe mich aus. Sie sollten auch ins Bett gehen.

Luiza

_ Ja, Herr Jones.

Luiza geht in die Küche und räumt die Glasscherben weg. Dann trinkt Ingrid endlich ihr Wasser und beide gehen in ihr Zimmer. Das Geräusch des Regens am Fenster wiegt alle im Haus in den Schlaf.

Am nächsten Morgen

Ingrid wacht mit leichten Schmerzen durch den Schnitt an ihrem Fuß auf. Sie trägt am Morgen ihre Hausschuhe, weil es bequemer ist. Sie setzt sich zum Frühstück hin, Sebastian kommt kurz darauf herunter und setzt sich neben sie.

Sebastian

_ Wie geht es Ihrem Fuß?

Ingrid

_ Woher wissen Sie das?

fragt sie sichtlich überrascht, und ich Idiot, ich hätte nicht gewusst, dass sie sich am Fuß verletzt hat, wenn ich später gekommen wäre.

Sebastian

_ Nun, als ich gestern Abend ankam, habe ich gesehen, dass er verbunden war, oder tragen Sie den Verband, weil es gerade Mode ist?

Ingrid

_ Ach ja, ich habe mich gestern geschnitten, es tut ein bisschen weh.

Sebastian

_ Darf ich mal sehen? Vielleicht ist etwas in der Wunde.

Ingrid

_ Nein, ist schon gut, machen Sie sich keine Sorgen.

Er trommelt mit dem Finger auf den Tisch, während er Ingrid ansieht, die dann seine Hand nimmt.

Ingrid

_ Hören Sie bitte mit dem Geräusch auf, es ist unerträglich.

Sebastian hält daraufhin Ingrids Hand fest. Als sie es bemerkt, zieht sie ihre Hand weg und Sebastian niest.

Ingrid

_ Alles in Ordnung?

Sebastian

_ Ja.

Ingrid

Sie sind heute Nacht klatschnass nach Hause gekommen, vielleicht haben Sie sich erkältet.

Sebastian

_ Mir geht es gut, keine Sorge, ich muss zur Arbeit.

Ingrid

_ Sie frühstücken nicht?

Sebastian

_ Ich esse etwas in der Firma.

Ingrid

_ Was macht Ihre Firma eigentlich?

Sebastian

_ Können wir später darüber reden? Ich muss wirklich los.

Ingrid

_ Alles klar.

Er geht und ich frühstücke mit Luiza. Sie gibt mir ein Schmerzmittel und wir verbringen den Tag mit Reden und Spaziergängen im Garten. Wir gehen sogar im Pool schwimmen, er ist beheizt, was hilfreich ist, da es wegen des Regens nicht warm ist. Danach gehen wir hinein, trinken einen heißen Kaffee und ich höre mir ein Hörbuch auf dem Sofa an.

Auf der Arbeit fühlt sich Sebastian etwas unwohl, sein Körper ist schwer, er hat starke Kopfschmerzen. Schließlich beschließt er, nach Hause zu gehen, und als er ankommt, sieht er Ingrid nicht auf dem Sofa. Er geht nach oben und wirft sich ins Bett. Sie ist besorgt, legt die Hand auf das Geländer und geht langsam nach oben. Luiza hat ihr bereits den zweiten Stock gezeigt, sie weiß, welches sein Zimmer ist. Als sie dort ankommt, will sie an die Tür klopfen, aber sie spürt keinen Widerstand, was bedeutet, dass sie offen ist.

Ingrid

_ Sebastian?

Mit schwacher Stimme antwortet er.

Sebastian

_ Ingrid? Was machst du denn hier?

Ingrid

_ Ich habe mir nur Sorgen gemacht, darf ich reinkommen?

Sebastian

_ Lieber nicht, ich glaube, ich bin krank.

Nachdem sie das gehört hat, geht sie zu Sebastians Bett und versucht, sein Gesicht zu berühren, aber Sebastian hält sie davon ab, aber selbst seine Hand ist sehr heiß.

Ingrid

_ Sie haben Fieber, ich hole Luiza, wir müssen einen Arzt rufen.

Sebastian

_ Nein, ich muss mich nur ausruhen.

Luiza

_ Frau Ingrid?

Luiza kommt die Treppe hoch und sieht Ingrid in Sebastians Zimmer.

Ingrid

_ Er hat hohes Fieber, Luiza, aber er sagt, er brauche keinen Arzt.

Luiza

_ Das liegt bestimmt an dem Regen gestern. Ich hole kalte Kompressen, um das Fieber zu senken.

Ingrid