Ich war schon immer müde, dennoch konnte ich weder schlafen noch ruhen. Jahrelang schlich ich mich nachts aus dem Zimmer mit der Hoffnung, dass es niemand bemerken würde. Zehn Fußmarsch entfernt gab es einen See. Wie soll ich den See nur beschreiben? Am Tage spiegelte sich die Sonne in ihm. Sie tanzte völlig auf dem Wasser. In der Nacht schien der Mond in ihn hinein. Er glitzerte, und man könnte denken, dass das Wasser ganz aus Sternen besteht. Jeden Abend saß ich nun da und starte in ihn. Ich fühlte mich so sehr zu Hause, wie ich es niemals hätte tun können. Ach wie vermisse ich es. Spielen, als gebe es keine Sorgen. Tanzen, als wenn man frei wäre. Essen, als würde alles Geld der Welt aus Glück bestehen. Und lachen, weil man einfach glücklich ist, weil man keine Sorgen hat und frei sein kann. Dies ist aber schon lange vorbei. Ich kann mich gerade noch dran erinnern, als ich 13 wurde. Damit hörte meine Kindheit auf damit hörte mein Leben auf. Wie sagte Mutter immer?: Man kann nur so glücklich sein, wie man frei ist. Frei war ich schon lange nicht mehr. Jeden Tag schuften, jeden Tag putzen, jeden Tag kochen jeden Tag Dienerin sein. Meine Mutter ist vor sechs Jahren verstorben. Niemand weiß, warum sie hörte, einfach auf zu atmen. Ich hatte niemanden außer sie. Mein Vater kenne ich nicht. Ich lebe nun bei einer Frau namens Magda. Sie behandelt mich wie Dreck. Jeden Tag muss ich tun, was sie sagt. Ihre Tochter verabscheut mich. Alle Kleider, die ich besaß alle Schuhe alles Glück hat sie zerstört. Aber was soll ich tun? Ich habe niemanden. Ich bin ganz auf mich allein gestellt. Doch der See hält mich warm. Ich sehe in Mutters Augen. Ich sehe Hoffnung. Was würde geschehen, wenn ich einfach wegrennen würde wenn ich einfach verschwinde? Doch das kann ich nicht. Was habe ich denn? Ich habe nichts. Also muss ich wohl damit leben. Ich kann gar nicht aufhören, daran zu denken was wäre wenn? Was wäre, wenn Mutter noch da wär? Was wäre, wenn Vater uns nie verlassen hätte? Was wäre, wenn Magda mich nicht wie eine Dienstmagt behandeln würde? Doch diese Fragen interessieren mich schon lange nicht mehr. Nun saß ich hier ganz alleine und starte in den See. Meine lang braunen Haare fielen über meine großen braunen Augen in dem sich der See widerspiegelte. Da hörte ich ein leises rascheln. Schnell, blickt ich zur Seite, um zu sehen was es war. Nichts. Rein gar nichts. Spielte mein Kopf mir einen Streich? Bin ich verrückt geworden? Wieder raschelte es. Nun stand ich auf, um endlich zu sehen, was es war. Mit niedriger Haltung ging ich auf das Gebüsch zu aus dem die Geräusche kamen. Leicht schob ich das Gestrüpp zur Seite und erblickte einen kleinen Vogel. Ich sagte: ,, was machst du denn hier so ganz alleine? Hast du dir den Flügel gebrochen?“ und tatsächlich. Der kleine Vogel hatte sich den Flügel gebrochen. Ich: ,, oh nein du armes Ding. Komm, ich nehme dich mit. Und pflege dich gesund.“ Glücklich mit strahlenden Augen ging ich nun zurück. Leise öffnete ich das Fenster und Stieg hinein. Der Boden gab leichte Geräusche von sich. Ich hoffte, dass niemand es hörte. Doch plötzlich…..
Fortsetzung folgt….
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