Ep.7

"Schneller, Schatz", keuchte eine junge Frau atemlos im Zimmer.

Sofia stand wie angewurzelt da. Klar, der Klang einer Frauenstimme war wahrnehmbar, aber wem sie gehörte, wusste sie nicht. Ihr Herz bebte vor Aufregung, doch sie bemühte sich, ihre Fassung zu wahren. Sie belauschte immer noch die Geräusche aus dem Zimmer ihres Geliebten.

"Befehl angenommen, Liebling", sagte er mit einem spöttischen Lächeln. Leo hatte sich zwischen den Beinen einer Frau niedergelassen, seine Zunge spielte und löste Wonnekrämpfe bei ihr aus.

"Gefällt dir das, hm?" fragte Leo mitten in seinem sündigen Akt.

"Mach weiter, Schatz?", neckte sie Leo leicht.

Die beiden, vertieft in ihre leidenschaftliche Umarmung, merkten nicht, dass die Tür einen Spalt offen stand und dass Sofia unfreiwillig ihren Ehebruch beobachtet hatte.

"Astaghfirullah", stählte Sofia ihr Herz. Sie kämpfte gegen die Tränen an. Das Mädchen übergab dem Reinigungspersonal des Gebäudes den Kuchen und die Blumen, die sie mitgebracht hatte.

Sofia ging mit einem von der Szene, die sie beobachtet hatte, aufgerissenen Herzen hinaus - der Mann, den sie liebte, mit einer anderen verschlungen.

"Du bist stark, Sofia. Du solltest dankbar sein, dass Allah dir direkt gezeigt hat, dass Leo nicht der Richtige für dich ist", ermutigte sich Sofia selbst.

Jetzt zu Hause begrüßte das junge Mädchen ihre Mutter mit ihrem charakteristischen sanften Lächeln. "Assalamualaikum, Ma", sagte das Mädchen im Hijab und griff nach der Hand ihrer Mutter und küsste sie langanhaltend.

Raina spürte, dass mit Sofia etwas nicht stimmte, aber sie beschloss, später danach zu fragen. "Hast du schon zu Abend gegessen?", Rainas sanfte Art war in Sofia angeboren.

"Noch nicht, aber ich werde später, Ma. Ich möchte zuerst duschen", lehnte sie höflich ab.

"Sofia, wenn du Kummer hast, suche Rat bei Allah", riet Raina, bevor ihre Tochter die Treppen hinaufging. Als Mutter verstand sie den Zustand ihrer Tochter ohne Worte, wenn sie betrübt war. Sofia nickte verständnisvoll.

Einmal in ihrem Zimmer, schloss sich die Tür fest hinter ihr, ihre Entschlossenheit brach zusammen und die Tränen, die sie zurückgehalten hatte, strömten heraus. Sie hatte nie erwartet, dass Leo, der Mann, den sie sich als ihren zukünftigen Ehemann vorgestellt hatte, sie so heimlich verraten würde.

"Warum tut das so weh?" Sie massierte ihre sich verengende Brust. Ohne in Trauer versinken zu wollen, vollzog sie schnell die Reinigungsriten für das schon fast überfällige Maghrib-Gebet.

Während des Gebets flehte sie um die Kraft, Leo's Verrat zu vergessen. "O Allah, wenn er mein vorbestimmter Partner ist, lass ihn mich näher kommen, aber wenn er es nicht ist, führe mich zu meinem wahren vorbestimmten Partner."

Sofia dachte über mögliche Gründe nach, die ihren Geliebten veranlasst haben könnten, abzuschweifen. Sie wollte nicht allein anderen die Schuld geben. Sicherlich gäbe es einen Grund - schließlich schien Leo bis jetzt in ihren Augen perfekt zu sein. Trotz ihres Grübelns präsentierte sich ihr keine Antwort.

Sofia holte tief Luft und versuchte, die bitteren Ereignisse des Tages zu vergessen. "Ich darf nicht über einen Mann trauern, der mich betrogen hat. Ich bin nicht schwach, also komm schon, Sofia, du kannst nicht wieder traurig sein." Diese Selbstbestätigungen wiederholte sie, trotz des Schmerzes unterdrückter Schluchzer. Ihr Hals fühlte sich zusammengeschnürt an, aber sie konnte der Traurigkeit nicht nachgeben, besonders nicht vor ihren Eltern.

Am nächsten Tag kehrte Sofia zu ihrer Routine zurück. Sie beschäftigte sich mit ihren Patienten, die ihr ihre Sorgen ausschütteten, als wäre sie ihre einzige Vertraute. Sofias Job als Psychologin bedeutete oft, ihren Patienten Ratschläge zu geben, also musste sie ihre eigene geistige Gesundheit bewahren, um anderen bei der Heilung zu helfen.

Während des Mittagessens näherte sich Leo Sofia. "Sofia, ich habe nach dir gesucht", sprach er leise. Sofia lächelte, doch es war ein erzwungenes Lächeln. Sie lief weiter und ignorierte Leo.

"Was ist los? Ich habe versucht, dich seit gestern zu erreichen, aber du hast weder auf meine Nachrichten noch auf meine Anrufe geantwortet", Leo war verwirrt über Sofias plötzlich kalte Haltung.

Sofia warf Leo kurz einen Blick zu und lächelte dünn. "Es tut mir leid", waren die einzigen Worte, die sie anbot. Leo folgte ihr weiterhin.

"Habe ich unbewusst einen Fehler begangen?" dachte Sofia wütend. Sie war versucht, Leo dort sofort eine Ohrfeige zu geben, weigerte sich jedoch, Probleme auf so unbesonnene Weise zu lösen.

Leo wartete auf Sofias Antwort, aber sie blieb distanziert. David beobachtete Sofia aus der Ferne. Schon seit sie im gleichen Krankenhaus angefangen hatte, hegte er Gefühle für die Frau mit dem Hijab. Doch für Sofia war er nichts weiter als ein Witz.

"Sofia", jammerte Leo immer noch ohne Antwort zu erhalten.

"Entschuldigen Sie, ich möchte einen Freund kaufen. Ohne Untreue, bitte. Verpacken Sie ihn schön. Extra Portion Liebe, doppelte Treue. Trennen Sie die Vergangenheit, mischen Sie sie mit einer Zukunft."

David verschluckte sich fast an seinem Getränk, als er Sofias Worte hörte. Er unterdrückte das Lachen und erkannte den Schlag gegen Leo.

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