Kapitel 1 ~ Erste Begegnung

Kenji: 

Mein Handy Wecker klingelte mich aus dem wunderschönsten Traum, den ich seit Ewigkeiten hatte - wenn ich denn mal schlief, denn ich litt unter einer chronischen Schlafstörung, die mich nur wenig bis gar nicht schlafen ließ. Herausgefunden hatte man das, als ich gerade acht Jahre alt war, man hatte alle möglichen Therapien ausprobiert, aber keine schien die Wirkung zu haben, die sie eigentlich haben sollte, und wirklich herausgefunden wie man diese Schlafstörung beheben konnte hatte man auch nicht herausgefunden, also musste ich damit leben, ob ich nun Wollte oder nicht. Ich streckte mich ausgiebig und stand auf, um ins Badezimmer zu gehen. Ich hatte den Vorteil, ein Einzelkind zu sein, denn so hatte ich mein eigenes Badezimmer. Ich wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser ab und putzte meine Zähne, und zog mir anschließend meine Schuluniform an, ich war in den letzten beiden Jahren der Oberschule angelangt, und strebte einen Literatur Abschluss an, um dann eine Ausbildung in einer Verlagsfirma anzufangen, denn das war schon mein Wunsch seit ich ein kleines Kind war, heute war ich siebzehn und hatte noch immer denselben Traum, während andere schon mehrere träume hatten, und meine Eltern unterstützten mich, wo sie nur konnten. Ich schnappte mir meine Tasche und ging die Treppe herunter, auf dem direkten Weg in die Küche. Meine Mutter stand an der Küchenthecke und machte meinen Bento für die Schule fertig, während mein Vater an dem Küchentisch saß und seine Morgenzeitung las und seinen morgendlichen Kaffee trank. 

,,Guten Morgen’’ 

Beide sahen auf und lächelten mich an, als wäre ich ihr persönlicher Engel, was ja gewisser Weise stimmte, wenn man bedachte, dass ihr einziges Kind bin.

,,Guten Morgen Kenji, konntest du heute Nacht ein wenig schlaf bekommen?’’ 

Ich nicke, woraufhin beide erleichtert aufatmen. Ich wusste, dass sie sich Sorgen machten, aber sie konnten schließlich nichts dafür. 

,,Wann wollte Ren kommen, um dich abzuholen?’’ 

Fragte schließlich mein Vater, der immer noch komplett in die Zeitung vertieft war. Ich sah auf meine Armbanduhr. 

,,In ungefähr fünfzehn Minuten’’ 

Er nickte und trank einen Schluck aus seiner Tasse. Bevor Ren kommt, schaute ich nochmal meine Tasche durch, um zu schauen, ob ich alles dabei hatte. Als ich meine Tasche gerade schloss, klingelte es an der Tür, ich drückte meinen Eltern jeweils einen Kuss auf die Wange und verschwand zur Haustür, um mit Ren zur Schule zu gehen. 

,,Guten Morgen Bro’’ 

Begrüßte mich Ren mit einem fetten Grinsen im Gesicht, wir machten unseren Handschlag und gingen dann Richtung Hauptstraße, der zu unserer Schule führte. Wir alberten wie die Kinder herum und achteten so gar nicht auf unsere Umgebung, was sich noch als großen Fehler herausstellen sollte.

 ,,Ernsthaft, ich hab ihm dann einfach gesagt, dass er spinnt, denn keine Frau würde auf sowas stehen, er hat mich dann nur vollkommen verständnislos angeschaut und gesagt: ´das werden wir ja sehen' Ist das zu fassen? Welche Frau steht denn bitte auf Erotikdarsteller? Die steigen doch mit jedem ins Bett, also wär ich eine Frau, hätte ich schon längst das Weite gesucht’’ 

Ich schüttelte nur lachend den Kopf. Ich konnte ihm nur zustimmen. Ich wollte grade über die Ampel gehen, als Ren schon schrie: 

,,Kenji pass auf” 

Ich lief blindlings in einen BMW hinein und landete unsanft auf meinen Allerwertesten. 

,,Uff das tut weh, aber es war verdammt knapp gewesen” 

Murmelte ich vor mich hin und strich mir über meinen Hintern.

,,Ist alles in Ordnung bei dir? Hast du dir wehgetan?" 

Fragte eine tief besorgte Stimme, und im nächsten Moment schob sich eine große Männerhand in mein Blickfeld, die ich zögernd ergriff. Ich stand immer noch unter Schock und konnte nicht glauben, dass ich vor ein Auto gerannt bin, auch wenn es nicht mit Absicht gewesen war. 

,,Ja alles gut, nichts passiert! Geht es ihnen denn auch gut?” 

Fragte ich und schaute hoch in das Gesicht des Mannes, dem das Auto gehörte in das ich versehentlich gerannt bin. Ich blickte geradewegs in graue Augen, die von einer Brille umrahmt wurden.

,,Bei mir ist alles in Ordnung, bist du dir sicher, dass du dir nichts getan hast?” 

Ich hörte aus seiner tiefen Stimme Besorgnis wie auch Zweifel darüber, dass es mir gut ging. 

,,Ja es ist wirklich alles in Ordnung, ich bin nur auf meinen Hintern gefallen, mehr ist nicht passiert” 

Sagte ich, und handelte mir einen Schlag auf den Hinterkopf von Ren ein. 

,,du hast echt einen an der Waffel Kenji! Man achtet doch auf die Ampel bevor man die Straße überquert, das bekommt doch wahrlich jedes Grundschulkind beigebracht” 

Ich rieb mir über den Hinterkopf und hatte sogar den Anstand, rot anzulaufen.

,,Tut mir leid Ren wirklich, ich achte nächstes Mal besser darauf versprochen” 

Er schaute mich nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an. 

,,Das will ich doch für dich hoffen, wenn nicht, wirst du deinen Traum aufgeben müssen, zumindest wenn du vorher ins Gras beißt, aber da ich weiß, dass du unbedingt in einer Verlagsfirma arbeiten möchtest, solltest du dich in Zukunft daran halten, denn ich werde dich beim Wort nehmen”

Sagte er mit erhobenem Zeigefinger und schaute mich strafend an. Ich dagegen schaute ihn mit offenem Mund an, schloss ihn aber gleich wieder, da ich wusste, dass er recht hatte. 

,,Kann ich dann meinen Weg fortsetzen, wenn dir nichts fehlt?” 

Fragte der fremde Mann freundlich. Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm. 

,,Oh ja, natürlich wir wollten Sie nicht aufhalten, und Entschuldigung für die Umstände, die ich Ihnen bereitet habe.” 

Sagte ich und verbeugte mich reuevoll vor ihm, er tat es allerdings mit einer Handbewegung ab und wuschelte mir durch die sowieso schon zerzausten Haare. Er fuhr weiter und ich schaute ihm hinterher. Ich hoffte, dass es nicht nur bei dieser einen Begegnung bleiben würde, denn er war mir schon von Anfang an sympathisch gewesen. Ich konnte mir auch noch Minuten später einen Vortrag von Verkehrsregeln von Ren anhören, aber stören tut es mich nicht im geringsten, denn ich dachte immer noch an den Fremden der trotz allem, obwohl ich vor sein Auto gelaufen bin, komplett freundlich und zuvorkommend war. In der Schule war ich mehr in Gedanken an den Fremden als im Unterricht selber, und das schien selbst Ren zu bemerken, aber sagte dazu nichts. Ich hoffte inständig, dass es nicht die letzte Begegnung mit dem Fremden, aber dennoch hübschen Mann war.

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