Der Letzte Sommer

Der Letzte Sommer

Prolog

In einem fernen Land am Abend der längsten Nacht des Jahres, zogen dunkle Wolken über die Gemüter der Bewohner. Wie bei einem Gewitter konnte man beinahe schon spüren, dass etwas schlimmes passieren würde. Doch wie schlimm, damit hatte keiner gerechnet.

„Euer Hoheit, ist alles in Ordnung?“ fragte eine wohl vertraute Stimme. Es war der Wächterhauptmann, der da zur Tür hineintrat. Ihre königliche Hoheit, Königin Amanda von Schwarzenfels, stand am Fenster und sah besorgt hinaus. Neben ihr, in einer prachtvollen Wiege, lag ihre gerade einmal 6 Monate alt Tochter Kira. Kira war die Hoffnung des Königreiches, da sie das einzige Kind des Herrscherpaares war. In dem Gesicht der Königin spiegelten viele Sorgen wieder. Erst vor kurzem zog ihr geliebter Gemahl hinaus, um mit dem König des verfeindeten Landes, über einen Friedensvertrag zu verhandeln. Doch bis jetzt hatten sie nichts von der Verhandlung, oder dem König gehört. Aber das war nicht die einzige Sorge, die die Königin hatte. Sie spürte tief in ihrem Inneren, dass bald etwas sehr Schreckliches passieren würde. Sie hatte auch schon eine Vermutung was. Deshalb drehte sie sich zu dem Hauptmann um und meinte mit ernster Stimme:„ Bald wird uns jemand verraten von dem wir es niemals erwartet hätten.“ Der Hauptmann stutzte über den ernsten Tonfall seiner Königin, so kannte er sie gar nicht. „ Wer soll dieser Verräter sein, und kann ich irgendetwas dagegen tun?“ fragte er besorgt.„ Ich fürchte, dass wir nichts dagegen tun können“, sagte die Königin traurig,„ Doch nimm bitte meine Tochter und verschwinde mit ihr. Ihr darf nichts passieren.“ „ Und Ihr, Euer Hoheit?“ fragte der Hauptmann besorgt. „ Ich komme schon klar“ ,meinte die Königin mit Nachdruck, „ Jetzt geht, bevor es zu spät ist!“

Und so beugte sich der Hauptmann den Befehl, nahm die Prinzessin, sattelte das schnellste Pferd und verschwand, ohne noch einen Blick auf sein Zuhause zu werfen. Gerade noch rechtzeitig. Während der Wächterhauptmann in den dunkler werden Abend in Richtung der Grenze davon ritt, stürmten verfeindete Soldaten das Schloss und töten alle, die ihnen in den Weg kamen, außer der Königin. Diese sperrten sie in ihrem Zimmer ein, stets unter Kontrolle der Feinde.

Bald waren die Flure des Schlosses rot von Blut und es herrschte eine unnatürliche Stille, in dem einst so lebendigen Schloss. So rot wie die Flure färbte sich als Ebenbild der Himmel, wie als würde Mutter Natur auf dieses Unrecht hinweisen wollen und um die entstandenen Verluste trauern.

Auf halben Weg zur Grenz wurde der Wächterhauptmann überfallen, sodass er seinen Auftrag ausführen konnte. Er war sofort tot, doch dem kleinen Bündel in seinen Armen jedoch taten die Angreifer nichts. Sie nahmen es an sich und ritten mit ihm Richtung Grenze und darüber hinaus. In einem Dorf nahe der Grenze, jedoch auf der anderen Seite, hielten die Angreifer inne und gaben das Bündel dem Wirt ,des einzigen Wirtshauses, und seiner Frau. So wuchs die kleine Königstochter auf ohne zu wissen, wer sie wirklich war und erlernte ein eher weniger ehrenwertes Handwerk. Und sie lernte dort auch ihre beste Freundin kennen, mit der sie dann gemeinsam aufwuchs.

Und der König? Ja, der sollte nie wieder gesehen werden.

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