Ep.4

Elisa betritt das Haus und Anderson geht. Er hatte mit aller Kraft versucht, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, aber Elisa sah ihn nur als guten Freund, sie hatte ihn nie anders gesehen.

Als Elisa eintritt, sucht sie nach Gisele, geht in die Küche und findet nur die Haushälterin, die den Boden wischt.

Elisa - Guten Tag, Samira, haben Sie meine Mutter gesehen?

Samira - Guten Tag, Elisa, ich habe sie heute nicht gesehen...

Elisa - Wie seltsam, wo könnte sie sein? Und mein Vater?

Samira - Ihr Vater ist gleich nach Ihnen gegangen und ist auch nicht zum Mittagessen gekommen!

Elisa - Okay, danke, Samira!

Elisa geht hinauf in ihr Zimmer, legt ihre Sachen ab und geht zum Schlafzimmer ihrer Eltern, geht zum Kleiderschrank und erschrickt, denn Giseles Sachen sind alle verschwunden!

Elisa - Das kann nicht sein... Das würde meine Mutter nie tun!

Sie fängt an, alle Schubladen und Schränke zu durchsuchen, aber es ist nichts da, nur Eduardos Kleider sind noch übrig!

Elisa beginnt verzweifelt zu weinen, ein schrecklicher Schmerz durchfährt ihr Herz, es war nicht möglich, dass Gisele den Mut hatte, einfach so zu gehen!

Elisa - Nein, nein, das kann nicht passieren!

Sie atmet schwer und geht zurück in ihr Zimmer. Einen Moment lang erinnert sie sich an einen Kuss, dachte, es sei ein Traum gewesen, aber in Wirklichkeit war es ihre Mutter, die sich mitten in der Nacht verabschiedete.

Verzweifelt fällt sie auf die Knie, ihr Gesicht wird von unkontrollierbarem Weinen überflutet.

Elisa greift nach ihrem Handy und ruft ihre Mutter an, aber ohne Erfolg, es geht immer nur die Mailbox ran, also folgert sie, dass es nur einen Ort gibt, an den Gisele gegangen sein könnte.

Zum Haus von Tante Teresa in Brasilien!

Samira - Mädchen, was ist passiert?

Elisa lag weinend auf dem Boden des Zimmers und fühlte sich völlig allein und verloren.

Samira umarmt sie tröstend, Elisa lässt sich auf Samiras Schulter ausweinen, sie weint, weint, bis ihre Tränen von selbst trocknen.

Samira - Weine, mein Kind, lass diese Angst raus!

Elisa - Meine Mutter, sie... sie hat mich verlassen, Samira, sie hat mich im Stich gelassen... Gerade jetzt, wo ich sie am meisten brauche!

Samira - Oh mein Kind, es tut mir so leid für dich, mein Liebling!

Elisa - Liebt sie mich nicht mehr? (weint)

Samira - Ich bin mir sicher, dass es für alles eine Erklärung gibt, mein Liebling, deine Mutter liebt dich, sie wird nicht lange brauchen, um zurückzukommen...

Elisa schweigt, wischt sich die Tränen ab, steht auf, geht ins Badezimmer, spritzt sich Wasser ins Gesicht und geht zurück ins Zimmer.

Elisa - Danke für die Unterstützung, Samira, wenigstens bist du geblieben....

Samira - Nun... Lisa, ich muss dir etwas sagen.

Elisa - Denkst du, was ich denke?

Samira - Leider ist heute mein letzter Tag hier.... Es tut mir sehr leid, aber es ist schon drei Monate her, dass Ihr Vater die Zahlungen nicht mehr geleistet hat. Ich habe versucht, es hinauszuzögern, aber die Rechnungen hören nicht auf zu kommen und meine Tochter und meine Enkelin sind völlig von mir abhängig, da der "Vater" seine Verantwortung nicht übernehmen wollte!

Elisa - Drei Monate? Meine Güte, davon wusste ich nichts, Samira, das ist sehr ernst... deshalb hat Jaime mich heute nicht abgeholt?

Samira - Er wird auch seit drei Monaten nicht mehr bezahlt, er musste sich einen anderen Job suchen, er hat zwei kleine Töchter und eine Frau, die von ihm abhängig sind.

Elisa - Ich verstehe, und ich würde sehr gerne helfen, aber ich habe auch nicht viel....

Samira - Nein, mein Kind, mach dir keine Sorgen, alles wird sich regeln, konzentriere dich jetzt auf dich und diese neue Phase, die du gerade durchmachst. Ich weiß, dass es keine Liebesheirat wird, aber wer weiß, vielleicht verstehst du dich ja mit diesem jungen Mann? Wer weiß, vielleicht verliebst du dich ja in ihn... Manchmal verstehen wir es nicht, aber Gott hat seine eigene Art zu arbeiten!

Elisa - Also weißt du es schon?

Samira - Es tut mir leid, mein Kind, aber alle haben den Streit deiner Eltern mitbekommen.

Elisa - Stimmt, ich glaube, die ganze Anlage hat es mitbekommen... Aber wie auch immer, ich tue das nur, um meinen Vater aus der Patsche zu helfen, ich würde mich niemals in so einen Mann verlieben!

Samira - Du kennst ihn noch nicht, also urteile nicht über ihn, wer weiß, vielleicht erobert er ja dein Herz?

Elisa lächelt

_ Witzbold....

Samira und Elisa unterhalten sich noch ein wenig und verabschieden sich dann, die Frau würde nur noch bis zum späten Nachmittag arbeiten.

...

Elisa versucht noch ein paar Mal, Gisele zu erreichen, aber ohne Erfolg, es geht immer die Mailbox ran oder es ist ausgeschaltet, es schien, als wolle Gisele nicht gestört werden!

Frustriert wirft sie das Handy aufs Nachttischchen und geht duschen. Als sie herauskommt, zieht sie ein Sweatshirt und kurze Hosen an, trocknet sich die Haare und liest in ihrem Zimmer einen ihrer Lieblingsromane. Manchmal musste sie daran denken, dass sie das niemals erleben würde, und ein paar Tränen liefen ihr über die Wangen. Am Nachmittag kam Filipa vorbei, aber Elisa war nicht in der Stimmung, das Haus zu verlassen. Sie erklärte ihr die Situation mit ihrer Mutter, ohne ins Detail zu gehen, und schließlich verstand Filipa und ging allein.

(...)

In der Firma hatte Eduardo alle Hände voll zu tun, um seine Probleme zu lösen. Er schuldete den Angestellten viel Geld und wusste nicht, woher er diese Summe nehmen sollte. Das Telefon hörte nicht auf zu klingeln, und ohne eine Sekretärin, die sich darum kümmern konnte, war er völlig verloren.

Eduardo - Himmel, was soll ich jetzt tun? Wie konnte ich mich nur so verschulden?

Während er sich allein in dem riesigen, leeren Firmengebäude grämte, landete Gisele auf brasilianischem Boden. Sie war traurig, es war keine leichte Entscheidung gewesen.

Nach der Landung nahm sie sich ein Taxi und fuhr direkt zum Haus von Teresa, ihrer älteren Schwester. Gisele hatte jung mit 19 Jahren einen Amerikaner geheiratet, wurde mit 22 Mutter und hatte sich seitdem ganz ihrer Familie gewidmet. Sie war Eduardo immer treu gewesen, hatte ihn in allem unterstützt, und jetzt, nach allem, fühlte sie sich von dem Mann, den sie so sehr geliebt hatte, betrogen. Nach all den Ereignissen der letzten Zeit hatte sie jedoch innegehalten und erkannt, dass sie Zeit für sich selbst brauchte, dass sie einen kühlen Kopf bewahren musste, auch wenn sie dafür von ihrer Tochter fernbleiben musste. Gisele glaubte, dass Elisa sie nicht verstehen würde, deshalb zog sie es vor, im Morgengrauen zu gehen, wenn alle schliefen.

Das Taxi hält vor dem kleinen Haus, Gisele bezahlt die Fahrt und steigt aus, der Fahrer holt ihr Gepäck heraus und fährt weiter. Teresa besaß ein Bekleidungsgeschäft in der Stadt, sie und Gisele waren Geschäftspartnerinnen, deshalb hielt sie Brasilien für den besten Ort, um eine Auszeit zu nehmen!

Teresa - Schwester, ich habe dich so vermisst, als du sagtest, dass du kommst, konnte ich es kaum glauben!

Gisele - Es ist fast zehn Jahre her....

Die beiden liegen sich lange in den Armen, dann gehen sie ins Haus. Gisele erzählt ihrer Schwester alles, beide weinen und lachen zusammen.

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