Ep.3

Frau Laura rief mich an, um mir mitzuteilen, dass Ricardo mich am Flughafen abholen würde. Ich habe gemischte Gefühle. Einerseits möchte ich, dass er mich sieht und sieht, wie sehr ich mich verändert habe. Ich bin nicht mehr der Schatten dessen, was ich früher war, als er mich "Moskito" nannte. Andererseits bin ich sehr gespannt auf seine Reaktion. Seit ich Ricardo kennengelernt habe, mag ich ihn. Er ist der Protagonist meiner feuchten Träume. Ich hatte noch nie einen Freund, aber ich sehe diese Liebe als unmöglich an, da ich ihn immer in den Klatschnachrichten mit seiner Freundin Vanessa sehe.

Eines Tages fragte ich meine Mutter, ob sie von ihrer Beziehung wüsste, und sie sagte mir, dass Ricardos Familie sie niemals akzeptieren würde. Deshalb sieht sie in dieser Beziehung keine Zukunft. Ich konnte nicht viel mit meiner Mutter besprechen, um keine Verdacht zu erregen. Außerdem habe ich mir in den letzten fünf Jahren selbst geraten, Ricardo zu vergessen, dass er kein Mann für mich ist.

Ich versinke in meinen Gedanken, als ich die Ankündigung höre, dass die Fluggesellschaft aufgrund des schlechten Wetters verspätet ist. Ich gehe zum Café, um einen heißen Schokoladen zu holen, als ich eine Nachricht von meiner besten Freundin Katia bekomme. Ich entscheide mich, sie anzurufen, um meinen Kopf wegen der Verspätung frei zu bekommen, und versuche, sie davon zu überzeugen, nach Italien zu ziehen. Zwei Stunden später geht endlich mein Flug.

Ich komme in Italien an und retuschiere mein Make-up, bevor ich das Flugzeug verlasse. Der erste Eindruck zählt, sage ich mir selbst, während ich über meine Einfälle lache. Ich bin im Wartebereich auf der Suche nach Ricardo, obwohl ich ihn seit fünf Jahren nicht mehr gesehen habe. Ich habe sein Leben sehr genau verfolgt und weiß genau, wie er aussieht. Aber zu meiner Überraschung sehe ich eine Person, die immer auf den Fotos hinter ihm auftaucht, auf mich zukommen und mir mitteilen, dass sein Chef in einer Last-Minute-Besprechung war und nicht kommen konnte. Er wird sich um meinen Transport zur Villa De Santis kümmern.

Ich tue so, als wäre alles in Ordnung, und grüße ihn höflich. Auf dem Weg zur Villa herrschte Stille.

Ich komme etwas erschöpft in der Villa an. Die De Santis begrüßen mich herzlich. Mein Vater hat mehr als 15 Jahre lang im Bereich Technologie in der Fabrik der De Santis gearbeitet. Als er meine Mutter heiratete, beschlossen sie, in die USA zu ziehen und mit ihren Ersparnissen ein Technologieunternehmen zu gründen. Die Familie De Santis hat meinen Eltern immer beratend zur Seite gestanden. Vor fünf Jahren waren wir das letzte Mal hier und haben die Meinung der De Santis zur neuen Partnerschaft, die von einem belgischen Unternehmen vorgeschlagen wurde, eingeholt. Dank ihnen ist das Unternehmen meiner Eltern heute eines der besten in den USA. Meine Eltern sagen immer, dass sie der Familie De Santis zwar keine finanziellen Beiträge für das Unternehmen geleistet haben, ihnen aber für ihre Ratschläge und ihre Begleitung in der Unternehmensführung dankbar sind.