Ep.9

Diego führte das Gespräch auf natürliche Weise fort und fing sogar an, schlecht über Pietro zu reden, um sein Vertrauen zu gewinnen.

- Bist du nicht glücklich mit dieser Ehe? Ich denke\, kein Mädchen würde glücklich sein\, wenn sie ihn heiratet.

- Aber du bist doch eng mit deinem Bruder? Wenn ich dich so sprechen höre\, hört es sich an\, als würdest du ihn nicht mögen - sie fand es seltsam.

- Wir halten die notwendigen Fassaden aufrecht\, aber ich stimme ihm in vielen Dingen nicht zu und unterstütze ihn auch nicht\, besonders nicht bei dieser Geschichte\, dich zu heiraten.

Die Dinge liefen gut, aber Pietro wollte, dass sein Bruder schneller vorankam, sonst könnte Augusto misstrauisch werden und anfangen, nach ihr zu suchen, und damit alles ruinieren. Sein Bruder schaffte es sogar, sie dazu zu bringen, zuzugeben, dass sie diese Hochzeit wirklich nicht wollte.

- Ich möchte nicht deinen Bruder heiraten\, aber ich habe keine Wahl\, ich wusste nicht einmal\, dass mein Schicksal bereits festgelegt war - sagte sie bedauernd.

- Wenn ich könnte\, würde ich diese Hochzeit verhindern - er kam ihr näher\, strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr - Er verdient es nicht\, dich zu heiraten\, mein Bruder könnte dich nicht glücklich machen\, so wie ... ich es könnte - versuchte er am Ende nervös zu wirken.

Diego sagte diese Worte, die nicht unwahr waren, er näherte sein Gesicht ihrem und bekam das, was er sich so sehr gewünscht hatte, einen Kuss von Alice. Sie leistete keinen Widerstand, im Gegenteil, sie erwiderte den Kuss und das war die Gelegenheit, auf die Pietro gewartet hatte.

Pietro trat aus seinem Versteck und näherte sich ihnen unbemerkt. Sobald er nahe genug war, machte er auf sich aufmerksam.

- Kann ich erfahren\, was hier zum Teufel los ist? - fragte er wütend.

Alice erschrak und stand auf, machte zwei Schritte zurück. Sie hatte offensichtlich Angst vor ihm.

- Ich habe nichts getan\, ich habe sie geküsst\, wenn du etwas tun musst\, dann mit mir - stellte er sich schützend vor sie\, verteidigte sie vor ihrem Bruder.

Diego sprach ernst, Pietro bemerkte, dass sie sich an seinem Bruder festhielt, es war offensichtlich, dass sie Angst hatte und verängstigt war. Er wollte sie nicht so zurücklassen, musste aber nach seinem Plan handeln. Pietro ging einige Schritte nach vorne und Alice versteckte sich hinter Diego.

- Du denkst wohl\, weil du mein Bruder bist\, kannst du dich an dem\, was mir gehört\, vergreifen\, Diego? Du weißt gut genug\, dass Alice mich heiraten wird und kommst hierhin\, um sie zu küssen? Was zum Teufel denkst du dir? Und wenn unser Vater das gesehen hätte? - stellt er diese Fragen\, während sie immer noch hinter ihrem Bruder bleibt.

- Sie will nicht dich heiraten und du wärst auch kein guter Ehemann für sie - spricht er mit voller Wahrheit in der Stimme.

Pietro wusste, dass dieser Teil wahr war und musste ihm zustimmen, er wäre niemals ein guter Ehemann für sie, er könnte sie nicht verletzen, aber er würde sie auch niemals glücklich machen können.

- Es interessiert mich nicht\, ob sie heiraten will oder nicht\, das ist bereits entschieden. Alice\, komm her\, wir gehen rein.

Pietro ruft sie mit einer autoritären Stimme, so dass sie ein Stückchen von hinten hervortritt, sie war immer noch verängstigt und hatte Tränen in den Augen.

- Was wirst du tun? Willst du mir wehtun? - fragt sie noch zitternd.

- Nein\, wenn ich das tun würde\, müsste ich erklären\, was ich hier gesehen habe\, und das könnte diesem Idioten hier schaden - erklärt er und versucht\, sie zu überzeugen.

Alice schaut zu Diego, als suche sie eine Bestätigung dafür, dass er ihr nichts antun würde.

- Ich werde nicht zulassen\, dass du ihr etwas antust\, Pietro - spielt er den Beschützer der Lady.

- Ich habe bereits gesagt\, dass ich sie nicht berühren werde\, aber ich sollte dich an deinem Idioten-Gesicht schlagen - sagt er drohend.

Pietro merkte, dass sie für einen Moment besorgt um ihren Bruder schien, es schien, als hätten sie Fortschritte gemacht, die Absicht war, dass sie von Diegos Handlung bewegt wurde und somit ihre Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. Diego drehte sich zu ihr um, legte seine Hand auf ihre Schulter und versuchte, ihr Ruhe zu vermitteln.

- Geh schon\, ich werde direkt hinter euch sein\, ich werde nicht zulassen\, dass er dir etwas antut - gibt er ihr ein kleines\, beruhigendes Lächeln.

Alice atmete tief ein und betrachtet Pietro, der ihr die Hand entgegenstreckt. Zögernd geht sie langsam auf ihn zu. Sobald er ihre Hand ergreift, spürt sie, wie sehr sie zittert. Es ist offensichtlich, wie sehr sie Angst vor ihm hat.

Er legt ihre Hand auf seinen Arm und sie gehen zurück ins Innere. Alice schaut immer wieder hin, um sich zu vergewissern, dass Diego wirklich hinter ihr herkommt, aber sie bleibt trotzdem nervös. Als sie durch die Seitentür hereinkommen, bemerkt Pietro bereits, wie Augusto auf sie zukommt, nachdem er sie nach ihrem Verschwinden gefragt hat. Alice schaut Pietro an, bevor sie antwortet, und mit diesem Blick weiß er bereits, dass sie nichts sagen wird.

Diego geht immer noch an ihm vorbei und spielt sein Spiel. Augusto bringt seine Schwester weg von ihm, doch er hat immer noch einen wütenden Ausdruck im Gesicht. Auf gewisse Weise findet er ihn charmant, wenn er dieses grimmige Gesicht macht, fast wie eine scheue Katze.

Pietro bemerkt, wie Augusto Alice überallhin folgt. Hin und wieder erhält er immer noch misstrauische Blicke von ihm, er weiß, dass er vermutet, dass etwas passiert ist. Pietro entdeckt seinen Vater, wie er über die Party geht, und beschließt, seinen anderen Plan in die Tat umzusetzen.

Der Grund, warum er all diese Geier zu dieser Party eingeladen hat, ist, dass er wollte, dass sein Vater an diesem Abend endgültig die Führung an ihn übergibt. So könnte er Augusto und seine Schwester beschützen. Also ging er zu seinem Vater und bat ihn, ins Büro zu kommen. Er wollte das tun, bevor alle entschieden, nach Hause zu gehen.

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