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Parallel Welt

Episode 1

Dunkler Rauch stieg in den Himmel, vermischte sich mit violettem Licht, das wie Blitze durch die Luft schoss. Die Welt brannte. Überall kämpften Gestalten – manche mit Schwertern, andere mit purer Magie. Suji rannte. Ihr Herz pochte, ihre Lunge brannte, aber sie musste weiter. Etwas zog sie zu den beiden Kriegern in der Mitte des Schlachtfeldes.

Sie konnte ihre Gesichter nicht genau erkennen, doch sie spürte es – sie kannte sie.

Ein grelles Licht erleuchtete den Himmel. Dann ein Aufprall. Eine Druckwelle fegte über den Boden, schleuderte sie zurück. Suji schrie auf, spürte den Schmerz an ihrem Arm – ein tiefblauer Fleck entstand auf ihrer Haut.

„SUJI!“

Sie drehte sich um.

Dann fiel sie.

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„Suji? Hey, Suji!“

Suji riss die Augen auf und blinzelte. Kein Rauch. Kein Krieg. Nur das Geräusch von Kreide auf einer Tafel, das leise Murmeln der Schüler und das Gesicht ihrer besten Freundin Mia, die sie besorgt musterte.

„Hast du etwa geschlafen?“ Mia zog eine Augenbraue hoch.

Suji richtete sich auf und rieb sich die Stirn. „Es war nur ein Traum…“

„Schon wieder?“, fragte Juna, die sich zu ihnen drehte.

Suji nickte langsam. „Es fühlt sich so echt an. Und…“ Sie schob ihren Ärmel hoch. Ein neuer blauer Fleck leuchtete auf ihrer Haut. Genau dort, wo sie im Traum getroffen worden war.

Mia runzelte die Stirn. „Suji, das ist nicht normal. Hast du mal daran gedacht, dass du vielleicht schlafwandelst?“

„Ich bin mir sicher, dass ich das nicht tue“, murmelte Suji.

Juna stützte ihr Kinn auf die Hand. „Vielleicht bist du verflucht.“

Mia verdrehte die Augen. „Oder sie stößt sich einfach irgendwo.“

Suji seufzte. „Wie auch immer. Lassen wir das Thema, okay?“

„Na gut.“ Mia lehnte sich näher und grinste. „Übrigens, heute nach der Schule gehen wir zum Karaoke!“

„Karaoke?“ Suji blinzelte.

Juna strahlte. „Ja! Und bevor du Nein sagst – wir haben ihn eingeladen.“

Suji spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. „I-Ihn?“

„Itan natürlich.“

Suji starrte die beiden fassungslos an. „Warum habt ihr das getan?!“

Mia zuckte die Schultern. „Weil ihr euch seit Ewigkeiten umeinander herumdrückt. Und Karaoke ist die perfekte Gelegenheit, ein bisschen lockerer zu werden.“

Suji wollte protestieren, aber ihre Freundinnen hatten ihre Entscheidung bereits getroffen.

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Nach der Schule fanden sie sich in einer kleinen, gemütlichen Karaoke-Box wieder. Der Raum war in warmes, gedämpftes Licht getaucht, und an den Wänden blinkten bunte LED-Streifen. Mia und Juna waren in ihrem Element – sie schnappten sich das Mikro und sangen lautstark mit.

Suji saß nervös in einer Ecke, während Itan auf der anderen Seite des Sofas saß. Er sah genauso unwohl aus wie sie.

„Also, äh… magst du Musik?“ fragte er schließlich.

„Ja“, antwortete Suji schnell.

Dann trat Stille ein.

Juna beugte sich grinsend zu Mia. „Das dauert ja ewig. Wir müssen nachhelfen.“

Mia nickte und stellte ohne Vorwarnung ein Duett ein. Die ersten Takte begannen zu spielen, und Juna schob Suji einfach ein Mikro in die Hand.

„Du singst mit Itan!“

„W-Was?!“

„Keine Widerrede!“ Mia schubste Itan näher zu ihr, dann begannen die beiden bereits zu singen.

Suji spürte, wie ihr Herz raste. Sie war nervös – aber als sie Itans unsicheren Blick sah, musste sie lächeln. Sie waren beide gleich unbeholfen.

Also atmete sie tief durch – und begann zu singen.

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Es war spät, als Suji sich von ihren Freundinnen verabschiedete und nach Hause ging. Die Nacht war kühl, und eine leichte Brise strich durch die Straßen. Sie atmete tief durch und dachte an den Traum zurück. An die blauen Flecken.

Und dann sah sie es.

Ein blauer Schimmer in der Ferne.

Er pulsierte sanft, fast wie ein Herzschlag. Suji spürte eine seltsame Anziehungskraft – als würde etwas in ihr wissen, dass sie diesem Licht folgen musste.

Dann wurde es plötzlich grell.

Ein Riss erschien in der Luft, als hätte jemand den Raum selbst aufgeschnitten. Magie knisterte in der Luft.

Und dann – ein lauter Knall.

Suji taumelte zurück, als eine Gestalt aus dem Nichts auftauchte und auf den Boden krachte.

Ein Mädchen.

Sie sah genauso aus wie Suji – aber ihre Haare waren wilder, ihre Augen funkelten vor Abenteuerlust, und sie trug eine seltsame Kristallkette um den Hals.

Sie stützte sich auf die Ellbogen und verzog das Gesicht. „Autsch… Also DAS war nicht geplant.“

Suji blinzelte. „W-Was?!“

Das Mädchen sah auf, musterte sie – und grinste dann.

„Du musst die Erd-Version von mir sein.“

Suji starrte sie nur an.

Parallel-Suji klopfte sich den Staub von den Klamotten und seufzte. „Ich wusste, dass Parallelwelten existieren, aber dass ich hier lande? Total unpraktisch.“

Suji rang nach Worten. „W-Wer bist du?!“

Parallel-Suji lachte. „Ich? Ich bin du. Nur viel cooler.“

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