Der Regen hatte sich wie ein seidener Schleier über das kaiserliche Schloss gelegt. Nebel kroch über das Kopfsteinpflaster, und das gewaltige schwarze Tor öffnete sich ächzend – langsam, als würde es seine Entscheidung bereuen. Dort stand er: Rika, der uneheliche Sohn des Kaisers. Mit silbernem Haar, einem einfachen, aber gut geschnittenen Mantel und einem Herzen, das zwischen Angst und Pflicht schlug, trat er über die Schwelle. Das Geräusch seiner Schritte verhallte in der weiten Eingangshalle, in der die Zeit selbst den Atem anzuhalten schien. Rika wusste, dass er nicht willkommen war. Er war der Sohn einer Nebenfrau, eines geheim gehaltenen Skandals, den der Kaiser nun – aus politischen Gründen – nicht länger verstecken konnte. Man hatte ihn geholt, um ihn „anzuerkennen“, aber niemand hatte ihm erklärt, was das bedeutete. Er war weder Kronprinz noch Kandidat. Nur… „Prinz“. Doch kaum hatte er den ersten Schritt getan, wurde er bereits beobachtet. Oben auf der Balustrade stand Adriel – der rechtmäßige Kronprinz. Sein blondes Haar glänzte selbst im Dämmerlicht, seine roten Augen waren scharf wie Dolche. Er lehnte lässig am Geländer, doch seine Haltung war wie ein gespanntes Schwert. „Also bist du der Bastard, der glaubt, hierher zu gehören?“ Die Stimme war ruhig – zu ruhig. Verächtlich. Rika blickte auf, senkte dann wieder den Blick. „Ich… bin gekommen, wie der Kaiser es befohlen hat.“ Adriel lachte leise. „Natürlich. Du gehorchst. Wie ein kleiner, wohlerzogener Hund.“ Noch bevor Rika antworten konnte, durchbrach ein anderer Mann das Schweigen der Halle – seine Schritte waren schwer, seine Haltung militärisch. Kalcion, der Herzog des Nordens. Schwarzes Haar, stechend blaue Augen – das linke von einer eleganten Augenklappe verdeckt. Er musterte Rika schweigend. Dann sagte er ruhig: „Er ist noch ein Junge. Nicht mehr und nicht weniger.“ Sein Blick war unergründlich. Nicht feindlich, aber auch nicht warm. Rika spürte plötzlich, wie sich ein süßer, beinahe blumiger Duft in der Luft ausbreitete – und ein weiteres Paar Schritte näher kam. Aus dem Schatten eines Säulenbogens trat Shamat. Weißes Haar, goldene Augen, ein seidiges Lächeln. „Interessant…“ murmelte er, als würde er ein besonders seltenes Kräutlein betrachten. „Ich hätte nicht erwartet, dass du so hübsch bist.“ Rika zuckte leicht zusammen. „Was…?“ „Ich meinte nur deine Aura. Nichts Persönliches.“ Doch das Funkeln in Shamats Augen sprach eine andere Sprache. „Wenn wir schon alle hier sind…“ sagte plötzlich eine weitere Stimme – heller, verspielter, fast wie ein Windstoß. Jade trat ein. Mit roten Haaren und goldgelben Augen, die wie geschmolzenes Honiglicht wirkten, lächelte er, als wäre das alles ein Theaterstück. „Willkommen im goldenen Käfig, Prinzchen.“ Rika stand zwischen ihnen allen – vier Blicken, vier Absichten. Er wusste nicht, wem er trauen konnte. Er wusste nur eines: Dies war keine Familie. Dies war ein Hof voller Ränke, Macht, und… Versuchung. Und irgendetwas in ihm – tief verborgen – reagierte auf sie alle. Wie eine verborgene Flamme, die zu brennen begann.
(Hi 🤗ich möchte euch sagen das ich vor habe endlich mal eine Geschichte zu beenden und möchte euch mitteilen,dass ihr wenn ich die Geschichte beende selbst aussuchen könnt welches Ende es ist,✨ich erkläre euch später wenn es so weit ist genaueres.viel spaß 😆)
Ein höfisches Spiel beginnt – mit Masken, Blicken und der ersten Eifersucht. ⸻ Das Fest war eine Farce. Rika stand in einem kunstvoll bestickten Gewand aus dunklem Blau und Gold am Rand des großen Ballsaals. Der Marmorboden spiegelte das Licht tausender Kerzen, die in schweren goldenen Kronleuchtern über ihren Köpfen tanzten. Die Musik war höfisch und elegant, aber jedes Lächeln, das ihm entgegengeworfen wurde, trug einen bitteren Nachgeschmack. Er war der Mittelpunkt – aber nicht aus Anerkennung. Er war das neue Spielzeug, das alle erst mustern mussten, bevor sie es eventuell zerstörten. „Du siehst verloren aus.“ Kalcions Stimme war ruhig, fast väterlich, doch da war etwas Dunkles unter der Oberfläche. Er war plötzlich neben Rika aufgetaucht, wie ein Schatten. „Halte den Rücken gerade. Du wirst beobachtet.“ Rika nickte leicht, sein Blick blieb jedoch gesenkt. „Ich… weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.“ „Dann lerne schnell“, sagte Kalcion leise. „Am Hofe überlebt, wer beobachtet, nicht wer zögert.“ Rika wollte antworten, da schnitt ihm ein anderer Tonfall dazwischen – spöttisch und laut genug, dass einige Gäste kurz aufhorchten. „Was für ein Anblick.“ Adriel trat heran, ein Glas Wein in der Hand, seine Haltung provokant wie immer. „Unser kleiner Hofprinz sieht ja beinahe aus, als würde er dazugehören.“ Rikas Magen zog sich zusammen. „Ich bemühe mich—“ „Bemühen.“ Adriel grinste schief. „Ein nettes Wort. Weißt du, man kann sich auch bemühen, höflich zu sterben. Es macht am Ende keinen Unterschied.“ Kalcion warf ihm einen warnenden Blick zu. Adriel ignorierte ihn und kam noch näher. So nah, dass Rika seinen Wein atmen konnte. „Wenn du mich so ansiehst, sollte ich wohl aufpassen“, raunte Adriel. „Sonst machst du mir noch Avancen.“ Rika errötete. „Das… ist nicht—“ „Du bist zu weich für diesen Ort.“ Adriel drehte sich weg, als hätte er genug. „Du wirst brechen. Ich wette, sogar mit Stil.“ Kaum war Adriel verschwunden, erschien Jade – wie immer verspätet, wie immer lächelnd. Er trug ein offenes Hemd, dessen Spitze viel zu aufwendig für einen Hofball war, und eine Brosche in Form eines Fuchses. „Was für ein Theater. Aber du bist wirklich das Highlight, Rika.“ Sein Blick wanderte betont über Rikas Körper. „Ich hab schon gedacht, der Kaiser würde uns irgendeinen Bauernjungen schicken. Aber du bist… süß.“ Rika wich leicht zurück. „Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll.“ „Gar nicht“, zwinkerte Jade. „Die meisten tun nur so, als ob.“ Dann, wie aus dem Nichts, fühlte Rika eine kalte Berührung an seinem Handgelenk. Als er sich umdrehte, stand Shamat da – kein Wein, kein Lächeln. Nur goldene Augen, die direkt in seine Seele schnitten. „Sieh dich nicht so sehr um“, flüsterte er, leise genug, dass nur Rika es hörte. „Sie wittern Schwäche. Und du… riechst wie eine Einladung.“ Rika wich zurück, aber Shamat ließ nicht los. „Du hast etwas an dir. Etwas Altes. Etwas, das nicht in diesen Palast gehört.“ Er beugte sich näher. „Das gefällt mir.“ In diesem Moment wurde Rika klar, dass er keine Freunde hatte. Nur Jäger – jeder auf seine eigene Art. Und er war die Beute. ⸻ Später, allein in seinen Gemächern, atmete Rika schwer. Seine Finger zitterten. Kalcion war still und wachsam. Adriel war verletzend und stolz. Shamat war… zu nah. Und Jade? Viel zu charmant, um ehrlich zu sein. Doch sein Herz schlug. Nicht nur aus Angst. Da war… etwas anderes. Etwas Verbotenes. Er wusste nicht, ob er es fürchten oder willkommen heißen sollte.
Laden Sie die MangaToon APP im App Store und Google Play herunter