Emma war sechs Jahre alt und zu ihrer Geburtstagsfeier gingen ihr Zwillingsbruder Nathan mit ihr in den Wald. Dort spielten beide lange Zeit, bis beide das Gefühl bekamen, dass etwas nicht stimmte. Gemeinsam beeilten sich die beiden, um nach Hause zu kommen. Von weiten merkten sie schon, dass etwas wirklich nicht stimmte und liefen langsamer.
Als mein Bruder und ich uns unserem Zuhause näherten, bemerkten wir beide die unnatürliche Stille. Vor ein paar Minuten hatten wir beide im Wald gespielt. Langsam näherten wir uns dem Haus, blieben aber verborgen, da wir ja nicht wussten was passiert war. Der Anblick der sich uns bot, ließ uns inne halten. Unsere Seelen schrien vor Qual. Überall auf der Wiese vor dem Haus lagen tote Wandler verstreut. Einige von denen kannten wir, den Großteil. Vergossenes Blut färbte den Rasen rot. Die Eingangstür war aus den Angeln gerissen und in dem Moment trat jemand heraus. Emma keuchte. Ein großer, breitschultriger Mann hielt meine Mutter an der Kehle gepackt und zerrte sie heraus. Zwei weitere Männer hielten meinen Vater fest. Beide waren blutüberströmt, aber noch am Leben. Dank unseres guten Gehörs konnten ich und mein Bruder Nathan alles verstehen, was gesagt wurde. Angst machte sich in mir breit. „ Na, wo sind eure Teufelsbraten. Wenn ihr heute schon untergeht, dann wenigstens alle gemeinsam “ sagte der Mann, der meine Mutter hielt. Sie schüttelte nur entschieden den Kopf. Der Mann verzog angewidert das Gesicht. „ Gut, wenn ihr es mir nicht sagen wollt... Ich finde sie sowieso. “ Dann machte er plötzlich eine ruckartige Handbewegung und brach damit meiner Mutter den Hals. Auf das Gebrüll meines Vaters hin, lachte der Mann nur dreckig und gab seinen Männern das Zeichen es bei ihm genauso zu tun. Auch mein Vater brach tot zusammen. Ich spürte wie mir Tränen über die Wangen liefen, meinen Bruder ging es nicht anders und versuchte nicht zu schreien. Einen von uns beiden musste ein Laut entschlüpft sein, denn plötzlich drehten sich die Männer zu uns um. „ Na, wen haben wir denn da. Schnappt sie“ rief der Mann. Nathan handelte ganz schnell und stellte sich vor mich. „ Los renn “ rief er mir zu. Ich rannte los und zum ersten Mal in meinem Leben verwandelte ich mich, um noch schneller zu rennen. Ich sah kein einziges Mal zurück und so rannte ich, bis ich nicht mehr konnte und ganz weit weg von zu Hause war.
Dass war das letzte Mal, als ich meinen Bruder gesehen habe. An einem Abend hatte ich meine ganze Familie verloren und war auf mich allein gestellt. Aus irgendeinem Grund überlebte ich und seitdem wandere ich allein. Immer auf der Suche nach meinem Bruder oder dem Mörder meiner Familie. Ich wurde zu einer Clanlosen und lebte die ganze Zeit als Wolf.
In den letzten Jahren hatte ich die Hoffnung aufgegeben je Nathan wieder finden zu können. Der Gedanke mein Leben zu beenden , wurde mit jeden verstrichen Tag verlockender. Ich lebte nun schon so lange als Wölfin, dass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, wie es war als Mensch zu leben. Immer auf der Suche...
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass eine einzige Begegnung mein Leben so stark verändern würde und mit einem Schlag all meine Fragen beantwortet werden würde.
Doch so sollte es kommen...
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