Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Harmonia und die Göttin der Eintracht. Komischer Name ich weiß, doch leider konnte ich ihn mir nicht aussuchen. Ich bin die Tochter von Ares, den Kriegsgott und Aphrodite, der Göttin der Liebe. Da ich etwas getan hatte,dass ich nicht hätte tun dürfen, verbannte Zeus mich auf die Erde, wo ich nun als Kellnerin arbeitete. Zeus ist der Göttervater, für alle die es nicht wissen, dass heißt er hat eine Menge zu sagen. Leider...Aber nun ja ich habe mich an das Menschenleben gewöhnt und mir gefiel mein Job. Ich arbeitete in einer Bar mit dem Namen “ The Underground“. Die Bar hatte zwei Bereiche: den “legalen “ Bereich, den den die Polizei kannte und den “illegalen “ Bereich, den in dem sich die Gangster und Dealer ihre Geschäfte machten . Ich arbeitete abwechselnd in beiden Bereichen. Heute war ich im legalen, der auch liebevolle “Heaven“ genannt wurde. Trotz das Wochenende war, gab es nur wenig Gäste, sodass Lia und ich in Ruhe unsere Runden ablaufen konnten und zwischendurch Pausen einlegen konnten. Lia war die zweite Kellnerin und meine beste Freundin und Mitbewohnerin. Lia war auch die einzige, die wusste, dass ich eine Göttin war. “ Was hast du morgen für eine Schicht?“ fragte Lia. Wir hatten gerade Pause und saßen im Mitarbeiterraum, aus dem man einen perfekten Blick auf die Gäste hatte. “ In der Hell“ antwortete ich auf Lia`s Frage. “Mmh... Ich habe morgen frei. Wollen wir morgen Mittag shoppen gehen?“ “ Gern. “ Plötzlich kamen sechs junge Männer herein. Alle wunderschön auf eine gefährliche Art. Lia und ich sahen uns in die Augen. “ Es scheint, als wäre unsere Pause beendet “ meinte ich trocken. Lia nickte und schon gingen wir auf den Tisch zu, an den sich die Herren gesetzt hatten. “ Na hallo, ihr Hübschen “ säuselte Lia, “ Ihr seid das erste Mal hier, hab ich recht?“ “ Ja, da hast du recht, meine Schöne “ meinte der der in der Mitte saß. Er war ein wahrer Hüne, mit breiten Schultern und stattlichen Muskeln. Er schien das sagen zu haben. Langsam musterte ich ihn von oben bis unten. Er hatte langes blondes Haar und trug ein eng anliegendes T-Shirt, was seinen Bizeps betonte und schwarze Hosen. Alles in allem ein sehr anziehender Typ. Als ich auf schaute sah ich genau in seine Augen in der Farbe von Gewitterwolken. Sie hatten etwas alter loses und wirkten unendlich weise, weiser als es bei einem Menschen der Fall hätte sein dürfen. Plötzlich erkannte ich, wen ich hier vor mir hatte. Zeus, den Göttervater. Ich ließ mir nichts anmerken, doch die Tatsache erschreckte mich. Was in aller Götter Namen, wollte Zeus hier? Äußerlich gelassen begann ich mit den Herren zu flirten, genauso wie Lia. “ Dann heiße ich euch Süßen im “ Underground“. Was dürfen wir euch denn bringen?“ fragte ich verführerisch. “ Whiskey“ antwortete wieder Zeus. Lia stupste mich mit dem Ellenbogen an zum Zeichen, dass ich bei den Herren bleiben sollte. So zog ich mir einen Stuhl heran und setzte mich. Als ich auf blickte sah ich in strahlend blaue Augen, die mich verzauberten. Ich konnte nicht mehr weg sehen.
Ich war so in diese wunderbaren blauen Augen vertieft, dass ich gar nicht mitbekam wie mir eine Frage gestellt wurde. “Entschuldige, was hast du gesagt?“ fragte ich mit roten Wangen. “ Ich habe gefragt, wie heißt “ wiederholte der Mann neben Zeus. Ich sah ihn mir genauer an. Er war ungefähr gleich groß wie Zeus, hatte langes hell blondes fast weißes Haar und Augen so blau wie der tiefste Ozean. Seinem Aussehen nach und seiner Position neben Zeus würde ich vermuten, dass dieser Mann Poseidon ist. “Nia “ ,ich nannte ihnen bewusst nur meinen Spitznamen, “ Und wie heißt ihr?“ Natürlich antwortete Zeus zuerst:“ Ich bin Zeus und das sind meine Brüder Hades und Poseidon.“ Er zeigte auf die Männer links und rechts von ihn. Aha... “Hi“ grüßten beide gleichzeitig und sahen sich danach böse an. “Hi“ grüßte ich zurück und sah dann den Gott neben Hades an. Dieser antwortete:“ Dionysos.“ “Freut mich“ meinte ich und wandte mich dann an den Gott mit diesen faszinierenden Augen. Als dieser nichts sagte, beugte ich mich über den Tisch und fragte provozierend:“ Und wie heißt du, mein Schöner?“ Er sah mich eine ganze Weile einfach nur an und sagte dann gelangweilt:“ Apollo.“ Ich konnte es nicht glauben, er verfiel nicht meinem Charme. Bevor ich noch etwas sagen konnte, kam Lia mit den sechs Whiskys wieder. Während sie sie verteilte, meinte sie :“ Der Chef möchte dich sprechen. “ Ich runzelte verwirrt die Stirn, verabschiedete mich dann aber mit einem Lächeln von den Göttern und ging zur Bar Tresen. Auf den Weg dorthin , hörte ich noch wie Zeus fragte:“ Was will der Chef von ihr?“ Doch Lias Antwort hörte ich nicht mehr. “ Du wirst in der Hell gebraucht “ sagte Toni, als ich am Tresen angekommen war. Toni war Barkeeper und Eigentümer von The Underground. Ich nickte nur, warf einen letzten Blick zu den Göttern und ging dann hinunter in die Hell.
Apollo
Ich verstand nicht warum Zeus und die anderen wollten, dass ich mit hinunter auf die Erde kam. Na gut, es konnte sein, dass sie vielleicht(aber wirklich nur vielleicht) recht hatten, wenn sie sagten, dass ich Ablenkung brauchte. Meine letzte Liebschaft lag schon etwas mehr als ein paar Jahrhunderte zurück und ich merkte wie mir langsam Langweilig wurde, wie mir der Lebensmut schwand. Doch es war so verdammt schwer über den Tod meines letzten Liebhabers hinweg zu kommen. Dafür hatte ich ihn zu sehr geliebt. Trotzdem ging ich mit den anderen in den Club “The Underground“. Es war ein recht beliebter Club, doch heute war eher wenig los, sodass wir freie Platzwahl hatten. Die Musik war heute auch etwas ruhiger und leiser, als die letzten Male als ich mit war. Kaum hatten wir uns gesetzt, kamen zwei Kellnerinnen auf unseren Tisch zu. Die eine hatte braune Haare und einen sehr hellen Teint. Die andere hatte fast schwarze Haare und einen gebräunten Teint. Ich konnte meine Blicke nicht von ihr nehmen. Ich war so fixiert auf die eine Kellnerin, dass ich kaum mitbekam wie die andere uns begrüßte und fragte was wir haben wollten. Nachdem die andere gegangen war, nahm sie das Mädchen mit der gebräunten Haut einen Stuhl und setzte sich zu uns. Als sich unsere Blicke trafen, stand meine Welt still. Sie hatte die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte, in einem wunderschönen Grün Ton. Ich war so versunken in diese grünen Augen, dass ich kaum mitbekam, wie Poseidon das Mädchen etwas fragte. Sie hatte es anscheinend auch nicht mitbekommen und wandte sich errötet ab. “ Wie heißt du?“ wiederholte Poseidon, der Gott des Meeres und Zeus Bruder. “Nia“ antwortete sie immer noch rot. Dann fragte sie , wie wir hießen. Ich war so gebannt von ihrer Stimme, dass ich erst nicht antwortete, bis sie mich direkt fragte. “ Und wie heißt du, mein Schöner?“ fragte sie samt weich. Mein Schöner. Ich konnte mich kaum beherrschen, als ich den Kosenamen hörte. Doch ich riss mich zusammen und antwortete kühl:“ Apollo.“ Ich sah wie sie etwas sagen wollte, doch da kam die andere Kellnerin wieder und meinte zu Nia:“ Der Chef möchte dich sprechen.“ So wandte sich Nia ab und ging. Ich sah ihr hinter her.
Vom Rest des Abends bekam ich nicht mehr viel mit. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die ganze Zeit darauf wartete, dass Nia wieder kam.
Als ich zu Hause an kam, wartete Lia schon ungeduldig. Kaum sah sie mich, überschüttete sie mich mit Fragen. „ Was war das gerade eben? Wer war diese Männer und was wollten sie von dir? Warum...“ Ich beugte mich vor und berührte leicht ihre Lippen mit den meinen. Wie erhofft verstummte Lia. Bevor sie jedoch den Kuss erwiedern konnte, zog ich mich zurück, legte meine Stirn an ihre und seufzte. Wie oft hatte ich gehofft, dass es nie zu diesem Moment kommen würde? Wie oft hatte ich die Konsequenzen gefürchtet? Ich hatte die Angst, dass Lia mich nie mehr mit denselben Augen betrachten würde wie jetzt und dass sie sich von mir abwenden würde. Was ja auch verständlich wäre .„ Ich muss dir etwas erzählen “ sagte ich zu Lia und führte sie zur Couch, damit wir uns setzen konnten, „Aber du musst mir versprechen mich nicht zu unterbrechen oder mich auszulachen. “ .“ Lia sah mir in die ernsten Augen und sagte dann:„ Okay .“ Ich holte noch einmal tief Luft und sammelte mich. „ Wie du weißt bin ich Harmonia, die Göttin der Eintracht. Was du aber nicht weißt ist, dass ich habe in der Vergangenheit einen Fehler gemacht und von Zeus dem Göttervater und Herrscher des Olymps dafür bestraft wurde. Meine Bestrafung bestand darin, dass ich in die Menschenwelt verbannt wurde und als Mensch leben muss. Um hier nicht erkannt zu werden habe ich meinen Namen in Nia geändert und mir eine neue Identität zugelegt. Die Herren vorhin im Underground waren Zeus und noch ein paar andere griechische Gottheiten. Was sie dort wollten weiß ich nicht, aber ich denke sie wollten ein paar Sterbliche verführen. Das Problem an der ganzen Sache ist aber, dass ich laut meiner Bestrafung mich in keinen Gott verlieben darf. Und als ich in die wunderschönen blauen Augen von Apollo gesehen habe, ist glaube ich genau das passiert.“ Erst eine ganze Weile nachdem ich geendet hatte, traute ich mich Lia an zu sehen. Diese sah nachdenklich aus und fragte dann: „ Warum hast du mir das denn nicht eher gesagt?“ Erstaunt sah ich sie an. „ Weil, ich dachte, dass du mich verurteilen würdest, oder mir Fragen stellen würdest die ich dir nicht beantworten kann “ meinte ich. Sie schwieg lange Zeit und sagte dann: „ Ich werde dich deswegen nicht verlassen und ich werde dir keine Fragen stellen, die du nicht beantworten möchtest.“ Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn genau das hatte ich befürchtet. „ Machen wir uns was zu essen und dann können wir ka noch einen Film sehen “ sagte Lia und sah mir dabei provokant in die Augen. „ Klingt gut. Einen Liebesfilm?“ fragte ich mit einem Lächeln und absichtlich heiserer Stimme. Prompt erschauerte Lia, sagte dann aber nur mit einem Lächeln:„ Oder einem Film über die griechischen Götter .“ Ich verzog das Gesicht. Lia lachte leise und ging in die Küche. Gemeinsam kochten wir uns Spaghetti mit Cabonara. Mit den Schüsseln in der Hand setzen wir uns auf das Sofa, suchten uns einen Liebesfilm heraus und aßen nebenbei. Kaum hatten wir aufgegessen, räumten wir das dreckige Geschirr auf und setzten uns dann wieder. Der Film war vergessen, als wir uns tief in die Augen sahen. „ Du hast da noch etwas “ sagte ich leise, während ich mich vor beugte und den Klecks Soße auf Lia Wange ab leckte. Danach richtete ich mich ein klein wenig auf, um ihr ins Gesicht zu sehen. Lia sah mich an und öffnete dann leicht die Lippen. Das war Einladung genug für mich. Ich beugte mich wieder vor und küsste sie hemmungslos. Sie erwiderte den Kuss genauso stürmisch. Kurz darauf zogen wir uns beide gegenseitig aus. Ich genoss den Anblick ihres Körpers, jede prachtvolle Kurve vor mir ausgebreitet. Lia zog mich zu sich hoch und so küssten wir uns wieder. Aus den Küssen wurden Umarmungen und aus den Umarmungen wurden zwei Körper, die sich in völliger Hingabe liebten.
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