Gegen Mitternacht hatte die Familie Shinari die Polizei über das Verschwinden ihrer 16-jährigen Tochter informiert. Komis Mutter, Vivian, weinte und war von Sorge gezeichnet. Neben ihr stand Hashimura, der ihr beruhigend auf den Rücken klopfte.
"Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut. Die Polizei tut ihr Möglichstes", sagte er mit einer Stimme, die ruhiger klang, als er sich innerlich fühlte.
"W-Was, wenn ihr etwas zugestoßen ist? Sie ist unsere einzige Tochter. Ich will nicht noch einmal eines meiner Kinder verlieren!…"
Die Atmosphäre war angespannt. Die Polizei durchsuchte alles und hatte jeden Kontakt, jede Bekanntschaft und jeden Freund, den Komi je erwähnt hatte, angerufen. Doch zu Vivians Entsetzen hatte Komi keine engen Freunde. Sie war immer allein gewesen.
Am nächsten Tag kam Komi im Krankenhaus wieder zu Bewusstsein. Hashimura ermittelte parallel zur Polizei im Verschwinden seiner Tochter. Er war in der Schule gewesen, hatte mit ihrer Klasse gesprochen und jeden Einzelnen befragen lassen. Niemand wusste etwas. Außer vielleicht dieser Gruppe von Studenten der örtlichen Universität, über die gemunkelt wurde…
Weit entfernt, hinter dem dunklen Wald, in einer Höhle an der Spitze eines felsigen Berges, drang ein Mann in den dunklen Raum ein. In der Mitte blieb er stehen. Er näherte sich einer Gestalt, die in einer Ecke auf dem kalten, steinigen Boden schlief. Sie war in seinen Mantel gehüllt, der ihren Körper bedeckte, aber ihre Oberschenkel freilegte, die noch vom Schmutz der vergangenen Nacht bedeckt waren.
Er ging zu ihr hinüber, beugte sich hinunter und kniff sie heftig in die Wange. "Hey, du! Wach auf!"
Sie spürte den Schmerz und öffnete langsam die Augen, rieb sich den Schlaf aus dem Gesicht, um sein Gesicht direkt vor ihrem zu sehen.
"M-Moment, was?!"
"Ich habe Essen für dich gebracht."
Mit plötzlicher Gier und Begeisterung: "Essen?! Gib es her, ich bin sooo hungrig!"
Er zog eine Flasche mit der gleichen trüben Flüssigkeit wie am Vortag hervor. "Komm, trink."
"M-Moment, was ist das? Ich will richtiges Essen, etwas Sättigendes."
"Das ist besser als Essen."
"Ich will ESSEN! Willst du mich verhungern lassen?"
"Nein. Trink das und ich werde dir etwas zu essen holen…"
Er konnte nicht einmal fertig sprechen, bevor sie ihm die Flasche aus der Hand riss und den Inhalt hastig hinunterstürzte.
"Jetzt hol mir das Essen!"
"Oh, was möchtest du denn haben?"
"Ich will Fleisch, Obst, Brot, Reis und etwas Sojasoße."
"Du bist nicht in einem Fünf-Sterne-Restaurant. Du bist hier, weil…" Er brach ab und führte den Satz nicht zu Ende. "Such dir EINE Sache aus!"
"Dann will ich gar nichts."
"Hah. So ist es besser. Ich werde mir keine Mühe machen."
Sie sah ihn mit verzweifelter Traurigkeit an, als plötzlich das laute Knurren ihres Magens zu hören war.
"Ich gehe jetzt…"
Sobald er verschwunden war, setzte sie sich auf.
"Warte nur. Ich werde die Polizeit auf dich hetzen. Lass mich nur erst von hier wegkommen. Du wirst es bereuen. Du wirst es bereuen, du arrogantes…"
Eine Stimme flüsterte direkt an ihrem Ohr: "Ich habe das gehört."
"Aaah, w-was?!"
"Das wirst du sehen, wenn ich zurückkomme…"
Momente der Stille vergingen, und sie wurde sich ihrer selbst bewusst. Ihr halb entblößter Körper, seine Anwesenheit, die Erinnerung kam mit brutaler Wucht zurück:
„Nein…!“ kreischte sie, verzweifelt, voller Panik. „Ich will nicht sterben!“
Er hatte direkt an ihrer Haut geflüstert: „Sterben wär Gnade. Und Gnade kriegst du nicht.“
Plötzlich packte er sie. Seine Hände waren eiskalt und unnachgiebig. Er warf sie gegen die kalte Felswand, sein Körper pinnte sie fest. Sein Mund fand ihre Haut, nicht mit Küssen, sondern mit beißender Gier. Seine Zähne gruben sich in ihren Hals, nicht sanft, sondern mit roher, schmerzhafter Gewalt, ein bittersüßes Brennen, das sie durchfuhr.
"Hör auf! Bitte, hör auf! Das tut weh!"
"Beweg dich nicht!"
Er hielt sie fest, sein Griff war eisern. Die Erinnerung an die vergangene Nacht überflutete sie.
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