Der Morgen im Seelenheiligtum war ruhig, doch in Shiros Brust tobte ein Sturm. Die rote Narbe an seiner rechten Hand brannte wieder, ein ständiges, leises Pochen, das ihn an die Verantwortung erinnerte, die auf ihm lastete. Er saß auf der kalten Steinmauer, die Arme um die Knie geschlungen, und starrte in den blauen Himmel, während die Vögel über ihm zwitscherten.
Yuna kam leise zu ihm und setzte sich neben ihn. Ihr silbernes Haar glänzte im Sonnenlicht. „Shiro, du bist heute irgendwie still. Was ist los?“
Shiro drehte den Kopf und sah sie an. Für einen Moment fühlte er sich so nervös, dass ihm fast die Worte fehlten. „Ich… ich habe viel nachgedacht“, begann er langsam, „über die rote Klinge… über Akuma… und… über uns.“
Yunas Augen weiteten sich leicht, und ihre Wangen färbten sich rosa. „Über uns?“
Shiro spürte, wie sein Herz schneller schlug. „Ja… Ich glaube, ich mag dich. Mehr als nur als Freundin.“
Yuna sah ihn überrascht an, und dann schlich sich ein kleines, schüchternes Lächeln auf ihre Lippen. „Ich mag dich auch, Shiro.“
Die Welt um sie herum schien stillzustehen. Shiro fühlte, wie sein Herz vor Freude und Aufregung hüpfte, und für einen Moment waren sie einfach nur zwei Jugendliche, die sich näherkamen. Ihre Finger berührten sich leicht, und er spürte ein warmes Kribbeln in seiner Brust.
Plötzlich wurde die Stimmung durch die ernste Stimme von Meister Reiji unterbrochen, der hinter ihnen stand. „Romantik ist schön und gut“, sagte er streng, „aber wir dürfen uns nicht ablenken lassen. Akuma wird nicht aufgeben, und wir müssen vorbereitet sein.“
Shiro und Yuna standen auf und sahen ihn an. „Was weißt du, Meister?“, fragte Shiro.
Reiji zeigte auf eine alte, zerknitterte Karte, die an der Wand hing. „Akuma sucht nach der Quelle der Seelenenergie. Wenn er sie findet, wird er unbesiegbar. Ihr müsst ihn vorher finden.“
Yuna schluckte, doch ihre Stimme klang entschlossen: „Dann machen wir uns sofort auf den Weg.“
Die nächsten Tage waren geprägt von harten Trainingsstunden und Erkundungen. Shiro und Yuna wuchsen als Team zusammen. Besonders die Momente, in denen ihre Hände sich fast berührten, oder ihre Blicke sich trafen, ließen Shiros Herz wild schlagen. Jedes Lachen, jeder gemeinsame Blick war für ihn wie ein kleines Abenteuer.
Eines Morgens entdeckten sie im Wald einen versteckten Pfad, überwuchert von Moos und dichten Ästen. „Das muss der Weg sein, von dem Meister gesprochen hat“, sagte Yuna aufgeregt.
Während sie den Pfad entlanggingen, war die Atmosphäre zwischen ihnen so gespannt, dass Shiro fast jedes Mal, wenn ihre Hände sich zufällig berührten, rot wurde.
„Shiro...“, begann Yuna leise, doch er legte sanft einen Finger auf ihre Lippen. „Nicht jetzt“, flüsterte er. „Wir müssen aufpassen.“
Yuna nickte und lächelte leicht. „Okay… aber später, ja?“
Sie erreichten schließlich einen alten Tempel, dessen steinerne Mauern von der Zeit gezeichnet waren. In den Ruinen fanden sie alte Inschriften, die von der Entstehung der roten Klinge erzählten. Es war ein heiliger Ort, an dem die Kraft der Seelenenergie einst gebündelt wurde.
Plötzlich bebte die Erde, und ein dunkler Schatten schoss auf sie zu – ein mächtiger Krieger aus Schatten, größer und stärker als alle Gegner zuvor.
Der Kampf begann ohne Vorwarnung. Shiro und Yuna stellten sich dem dunklen Krieger, ihre Bewegungen waren wie ein Tanz, perfekt aufeinander abgestimmt. Shiros Klinge leuchtete rot auf und schnitt durch die Schatten, während Yuna Energiestrahlen abfeuerte.
Doch der Gegner war zäh und schlug zurück. In einem heftigen Angriff traf er Yuna an der Seite, und sie fiel zu Boden.
„Yuna!“, schrie Shiro, während er sich sofort zu ihr kniete.
Sie lächelte schwach und berührte seine Wange. „Ich bin okay, Shiro. Du bist so stark… so mutig.“
Tränen stiegen Shiro in die Augen. „Ich will dich nicht verlieren.“
Langsam legte sie ihre Hand in seine, und ihre Finger verschränkten sich.
Nachdem der dunkle Krieger besiegt war, saßen sie erschöpft im Tempel. Shiro fühlte sich wie in einem Traum. Die Nähe zu Yuna war plötzlich viel mehr als nur Freundschaft.
„Yuna…“, begann er vorsichtig und sah ihr tief in die Augen.
Sie sah zurück, ihr Atem ging schnell. „Ja?“
Shiro beugte sich langsam vor und küsste sie sanft auf die Lippen. Der Kuss war zärtlich, voller Gefühle, und in diesem Moment gab es keine Angst, keinen Zweifel – nur Wärme und Vertrautheit.
„Ich wollte dich schon so lange küssen“, flüsterte Shiro, sein Herz raste.
Yuna lächelte und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Ich auch.“
Doch kaum hatten sie sich etwas Ruhe gegönnt, bebte der Tempel erneut. Akuma war zurückgekehrt, stärker und dunkler als je zuvor.
„Bereit?“, fragte Yuna und griff fest nach Shiros Hand.
„Für dich immer“, antwortete Shiro und zog seine rote Klinge.
Der Kampf war hart und gnadenlos. Akumas Schattenkräfte waren gewaltig, und seine Angriffe kamen in Wellen. Shiro und Yuna kämpften Seite an Seite, ihre Bewegungen perfekt synchron, ihr Vertrauen zueinander gab ihnen Kraft.
Während der Kampf tobte, spürte Shiro immer wieder Yunas Nähe und fühlte, wie sein Herz bei jedem Blick, jedem kurzen Kontakt schneller schlug.
Als Akuma zum finalen Schlag ausholte, stellte Shiro sich schützend vor Yuna. Die rote Klinge glühte auf, und mit einem mächtigen Lichtstrahl traf er Akuma direkt.
Akuma schrie auf und verschwand in einem Wirbel aus Schatten, doch Shiro wusste, dass dies nicht das Ende war.
Nach dem Kampf fielen Shiro und Yuna erschöpft zu Boden. Er nahm ihre Hand und sah sie tief an.
„Ich bin froh, dass du bei mir bist“, sagte er leise.
Yuna lächelte, und ihre Augen funkelten. „Ich auch, Shiro. Gemeinsam können wir alles schaffen.“
In den kommenden Tagen wuchs ihre Bindung. Jede gemeinsame Herausforderung, jeder Kampf ließ sie enger zusammenwachsen. Die Liebe zwischen ihnen wurde immer deutlicher, aber auch die Gefahr wuchs mit jeder Stunde.
Shiro wusste, dass sie Akuma nur besiegen konnten, wenn sie zusammenhielten – mit Mut, Vertrauen und dem flammenden Herz, das sie verband.
***Laden Sie NovelToon herunter, um ein besseres Leseerlebnis zu genießen!***
7 Episoden aktualisiert
Comments