Die Abende mit Daniel wurden zu einer Routine, die Ayla nicht abschütteln konnte. Jedes Treffen war intensiver, fordernder – nicht nur physisch, sondern emotional. Adrian stellte Fragen, die sie aus dem Gleichgewicht brachten.
„Warum brauchst du Kontrolle?“ fragte er eines Abends, während sie auf der schwarzen Ledercouch saß, ihre Handgelenke locker mit einem Samtband umwickelt.
„Weil ich sonst zerbreche“, gab sie schließlich zu, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Er trat näher, seine Präsenz wie ein Schatten, der über sie fiel. „Und was, wenn du zerbrichst?“
Ayla hob den Blick, ihre grünen Augen funkelnd vor Wut und Verwirrung. „Dann bleibt nichts mehr von mir übrig.“
Daniel lächelte dunkel. „Vielleicht ist das der Punkt. Manchmal musst du alles verlieren, um dich selbst zu finden.“
Seine Worte verfolgten sie lange nach diesem Abend. Sie hasste ihn dafür – und gleichzeitig konnte sie nicht leugnen, dass sie sich mit jedem Treffen lebendiger fühlte. Doch je mehr sie sich auf ihn einließ, desto mehr bemerkte sie, dass Daniel ebenso beladen war wie sie.
Gegensätze aus Feuer und Eis
Eines Nachts, als die Session beendet war, wagte Ayla die Frage, die sie seit Wochen quälte. „Und was ist mit dir, Daniel? Warum tust du das?“
Er erstarrte, sein sonst so unerschütterliches Gesicht wurde für einen Moment von etwas Dunklem überschattet – etwas, das sie nicht greifen konnte.
„Weil ich weiß, wie es ist, keine Kontrolle zu haben“, sagte er schließlich, seine Stimme leiser als sonst. „Weil ich weiß, wie es ist, gebrochen zu sein. Und wie gefährlich es ist, sich nicht wieder zu finden.“
Ayla wollte nachfragen, doch er wich ihrem Blick aus und wechselte das Thema. Es war das erste Mal, dass sie ihn unsicher erlebte – und das machte ihn nur noch faszinierender.
Daniel war ein Mann der Macht, doch er trug eine Maske aus Perfektion. Und Sophie begann zu verstehen, dass ihre Dynamik nicht nur von seiner Kontrolle, sondern auch von seiner Verletzlichkeit lebte.
Die Dunkelheit wächst
Mit jedem Treffen verwob sich das Netz aus Macht und Emotion zwischen ihnen enger. Doch es war keine reine Abhängigkeit – es war ein Tanz aus gegenseitigem Vertrauen und dem schmerzhaften Ziehen an verborgenen Fäden.
Ayla wusste, dass sie ihm verfallen war, doch die Frage blieb: Was würde passieren, wenn ihre Dunkelheit auf seine traf? Würden sie einander stärken – oder gemeinsam untergehen?
Die Fesseln der Wahrheit
Die Treffen mit Daniel wurden intensiver – nicht durch Taten allein, sondern durch die Stille, die zwischen ihnen schwang. Sophie hatte das Gefühl, dass er sie an den Rand von etwas führte, das sie weder benennen noch kontrollieren konnte. Doch sie wollte es wissen. Sie wollte ihn wissen.
Eines Abends, als der Raum von flackerndem Kerzenlicht erhellt war, zog Daniel die Fäden enger. Wörtlich und im übertragenen Sinne. Er hatte ihre Handgelenke mit einem schimmernden, schwarzen Seil an die hohe Rückenlehne eines Stuhls gebunden, so kunstvoll, dass sie kaum spürte, wie die Knoten ihre Haut berührten. Es war keine Strafe, sondern ein Test.
„Sag mir, was du fühlst“, forderte er und kniete sich vor sie. Seine Augen suchten die ihren, so tief und dunkel, dass sie sich darin verlor.
„Ich fühle… Unsicherheit“, gab Sophie schließlich zu. „Und Angst.“
„Angst wovor?“ Er lehnte sich näher, so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte.
Sie wollte weg lügen, wollte etwas Belangloses sagen, doch etwas an ihm zwang sie zur Wahrheit. „Davor, was du in mir sehen könntest. Davor, dass du es nimmst und mich zurücklässt.“
Daniel hob eine Augenbraue. „Denkst du, ich spiele mit dir?“
„Ich weiß es nicht.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Ich weiß nur, dass ich dich nicht verlieren will.“
Er musterte sie für einen langen Moment, dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände. „Ay, ich breche dich nicht, um dich zu zerstören. Ich breche dich, weil du es mir erlaubst. Weil du es willst.“
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