DER DUNKLE ABGRUND

Lorelei fand nach vielen tagen des wanderns durch wälder und flüsse endlich den weg zur grenze von Soleil.Ihre beine waren müde,ihre hände bluteten von den kratzern,aber in ihrem herzen war das bild von Tanner immer das leuchtende vorbild

Sobald sie jedoch das land von Soleil betrat,umringten die soldaten sie schnell.Sie wurde gefangen genommen und vor Aslan in den prächtigen,aber kalten palast gebracht

Aslan stand in der mitte der großen halle,seine augen waren scharf,als er Lorelei sah.Er lächelte,ein finsteres lächeln:

«Ich wusste,dass du kommen würdest.Ich bewundere deinen willen,aber leider wird diese sturheit nicht helfen»

Lorelei hatte keine angst,ihre augen waren entschlossen:

«Du hast Tanner weggebracht.Ich bin hier,um ihn zurückzubringen»

Aslan lachte laut und näherte sich Lorelei:

«Tanner?Er ist hier,sicher und.....glücklich.Aber du,ein niemand,glaubst,du kannst gegen einen prinzen wie mich antreten?»

Lorelei ballte die fäuste,ihre stimme war voller entschlossenheit:

«Du magst stark sein,aber du hast nicht Tanners liebe.Egal,wie sehr du es versuchst,sein herz wird dir nie gehören»

Aslan nickte und gestikulierte dann.Einen moment später wurde Tanner in die halle gebracht,er sah müde,aber immer noch elegant aus.Als er Lorelei sah,blitzten Tanners augen mit einem vertrauten blick auf,aber er senkte den kopf,sein gesicht war verwirrt

«Lorelei?»

Rief Tanner leise,wie jemand,der gerade einen vertrauten traum gesehen hatte,den er nicht begreifen konnte

Lorelei versuchte,näher an ihn heranzukommen,aber die wachen hielten sie sofort auf:

«Tanner!Ich bin es,Lorelei!Erinnerst du dich nicht?Ich habe nach dir gesucht,ich war immer an deiner seite!»

Aslan stand zwischen den beiden,ein hochmütiges lächeln auf den lippen:

«Du willst ihn?Gut.Ich gebe dir eine chance»

Aslan führte Lorelei und Tanner zu einer gefährlichen klippe,wo die tosenden wellen am grund des abgrunds unaufhörlich brüllten.Er zeigte auf Lorelei,seine augen voller drohung

«Ich werde dir eine wahl lassen,Lorelei.Verlasse diesen ort für immer und ich werde Tanner ein friedliches leben mit mir führen lassen.Sonst wird keiner von euch eine weitere chance haben»

Tanner,der neben ihm stand,fühlte sich unwohl:

«Aslan,was tust du?Sie ist nicht dein feind!»

Aslan sah Tanner an,sein gesichtsausdruck war sanfter,aber nicht weniger stur:

«Tanner,ich tue das für dich.Ich möchte nicht,dass jemand zwischen uns kommt.Solange sie weg ist,werden du und ich eine perfekte zukunft haben»

Lorelei biss sich auf die lippe und ließ Tanner nicht aus den augen.Sie erkannte,dass,obwohl Aslan versuchte,alles zu kontrollieren,Tanners herz ihm immer noch nicht ganz gehörte

«Eure hoheit»

Sagte Lorelei mit ruhiger,aber scharfer stimme:

«Sie können alle mittel einsetzen,um Tanner zu besitzen,aber sie können ihn nicht zwingen,sie zu lieben.Liebe ist nichts,was sie kontrollieren können»

Aslan hob die augenbrauen und lachte dann laut:

«Dann wollen wir sehen,wie viel mut sie haben»

Er gab den wachen ein zeichen.Einer von ihnen stieß Lorelei an den rand der klippe

Tanner stürmte in panik nach vorne,wurde aber von Aslan zurückgehalten:

«Sie können mich nicht aufhalten,Tanner.Sie ist die vergangenheit.Sie gehören mir!»

«Nein,Aslan!Halt!»

Schrie Tanner,und seine augen glänzten vor tränen

Lorelei,die am rand der klippe stand,drehte sich um und sah Tanner an:

«Tanner,sie waren einst ein starker mann,ein engel,der nicht zögerte,sich für eine edle sache aufzuopfern.Ich glaube,dass sie,auch wenn meine erinnerungen verschwunden sind,immer noch derjenige sein werden,den ich liebe»

Als Aslan die entschlossenheit in Loreleis augen sah,befahl er kalt:

«Zieh sie runter!»

Lorelei schloss die augen und bereitete sich auf den sturz vor.Doch in diesem moment stieß Tanner Aslans hand weg und stürzte auf sie zu.Er packte Loreleis hand und zog sie zurück,aber nicht mit genug kraft:

«Tanner!»

Schrie Lorelei,als ihre hand aus seiner glitt

Sie fiel in den abgrund,vihre kleine gestalt verschwand im nebel und dem tosen der wellen.Tanner stand still,seine Augen füllten sich mit schmerz und verwirrung

«Aslan!»

Er drehte sich mit blutunterlaufenen augen zum prinzen um

«Was hast du getan?Sie verdient es nicht zu sterben!»

Aslan stand immer noch da,sein gesichtsausdruck war kalt:

«Sie war nur ein hindernis,Tanner.Jetzt hast du keinen grund,mich zu verlassen»

Tanner wich zurück,abscheu erfüllte ihn.Obwohl seine erinnerung noch nicht vollständig zurückgekehrt war,wusste ein teil von ihm,dass Aslan niemand war,dem er vertrauen konnte

Als er in den abgrund blickte,war das bild von Loreleis sturz wie ein blitz,der Tanners erinnerungen weckte.Bruchstücke von erinnerungen an Lorelei,an ihre gemeinsamen tage,tauchten deutlich in seinem kopf auf

«Lorelei.....»

Flüsterte Tanner,und ihm flossen unaufhörlich tränen

Er drehte sich um und sah Aslan an,seine augen voller groll:

«Du hast mir den einzigen menschen genommen,den ich geliebt habe.Ich werde dir nie verzeihen!»

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