ENGEL

ENGEL

Der anfang

Es war einmal in einem kleinen dorf am fuße eines berges ein junge namens Harkness,so schön wie ein engel.Sein zartes gesicht,seine augen so blau wie der himmel und sein haar,das im sonnenlicht glänzte,ließen alle glauben,er sei ein bote des himmels.Aber Harkness‘ leben war nicht so friedlich wie sein perfektes aussehen

Harkness‘ eltern starben bei einem tragischen unfall,als er erst zehn jahre alt war.Harkness lebte allein in einem kleinen haus am wald,kümmerte sich um den blumengarten und sprach jeden tag mit den vögeln.Aber seltsamerweise verwelkten jedes mal,wenn Harkness vorbeikam,die blätter,die vögel hörten auf zu singen und die kinder rannten voller angst davon.Die leute begannen zu munkeln,er sei die verkörperung eines fluchs

Dann kam eines tages eine gruppe pilger in das dorf.Diese frommen leute glaubten,dass ungewöhnliche schönheit ein zeichen des bösen sei.Sie verdächtigten Harkness und zerrten ihn aus dem haus

«Was verbirgt sich hinter dieser schönheit?Du bist doch kein mensch,oder?»

Harkness sah sie mit schmerzerfüllten augen an:«Ich bin nur ein ganz normaler junge!Bitte glaubt mir!»

Aber seine entschuldigungen beruhigten seine angst nicht.Sie banden ihn an einen pfahl mitten im dorf.Ein priester näherte sich mit einem silbernen kreuz und legte es auf seine stirn.Sofort war Harkness‘ haut versengt und er schrie vor schmerz

«Seht!Er ist ein teufel!»,rief der priester

Die dorfbewohner waren entsetzt,aber gleichzeitig noch entschlossener.Sie stapelten brennholz herum und entzündeten ein feuer.In dem roten feuer stieß Harkness einen letzten schrei aus,voller schmerz und wut

Plötzlich breitete sich auf seinem rücken ein paar reinweißer flügel aus,die wie sterne leuchteten.Die funkelnden federn fielen herab,so schön,dass die ganze menge sprachlos war

«Er ist ein Engel!»,schrie eine person entsetzt

Aber es war zu spät.Harkness hörte auf,sich zu wehren.Seine flügel wurden langsam von den flammen verbrannt und verwandelten sich in asche.In seinen letzten augenblicken bewegten sich seine lippen leicht:

«Ihr menschen seid zu blind...…...und das wird der preis sein»

Nach dieser nacht versank das dorf in dunkelheit.Die bäume starben,die ernten fielen aus und die menschen verschwanden einer nach dem anderen.Die Überlebenden erzählten,dass in stürmischen nächten eine junge gestalt mit verkohlten flügeln am himmel schwebte und ein kaltes flüstern hinterließ:

«Ich war das licht.....und du hast es ausgelöscht»

Der fluch hing wie ein nicht enden wollender albtraum über dem dorf.Die bäume verrotteten,das brunnenwasser wurde blutrot und das lachen der kinder hallte nur noch in erinnerungen wider.Die dorfbewohner lebten in angst und mieden den wald,in dem Harkness einst lebte

Eines nachts,als ein kalter wind durch das dorf wehte,beschloss eine gruppe mutiger junger männer,die wahrheit herauszufinden.Sie glaubten,es müsse einen weg geben,den fluch zu brechen oder zumindest herauszufinden,warum Harkness‘ geist sich weigerte,zu ruhen.Mit fackeln in der hand betraten sie den verfluchten wald

Harkness‘ haus stand noch da,aber bedeckt von schlingpflanzen und dunkelheit.Als die jungen männer eintraten,fühlten sie sich von einer kalten aura umhüllt.An den wänden waren Harkness‘ alte gemälde von natur und leben nun befleckt,als wären sie blutgetränkt

«Ihr wagt es,hier einzudringen?»,ertönte eine stimme aus der dunkelheit,kalt wie stahl und voller wut

Die gruppe drehte sich um und sah Harkness' silhouette an.Seine verkohlten flügel waren nun zerfetzt und gaben schwachen rauch ab.Die einst wunderschönen blauen augen waren jetzt ein kaltes weißes licht,bar jeder emotion

«Wir..…....wir wollen euch nicht verletzen»,sagte einer von ihnen zitternd.

«Wir wollen nur den fluch brechen und das dorf retten»

Harkness kicherte.Sein lachen hallte wie eine totenglocke:«Das dorf retten?Ihr wollt das ding retten,das mich getötet hat?Das ding,das mich von einem engel in ein monster verwandelt hat?»

Ein mädchen in der gruppe trat vor,ihre augen waren ernst:«Wir wissen,dass wir falsch lagen.Aber bitte lasst den unschuldigen kindern eine chance.Sie verdienen diesen schmerz nicht»

Harkness' augen blitzten kurz auf,als hätten ihre worte eine verborgene ecke seiner seele berührt.Doch dann schüttelte er den kopf:«Chance?Wer hat mir eine chance gegeben,als ich gebettelt habe?Wer hat mir das leben geschenkt,als ich einfach nur als normaler mensch existieren wollte?Nein,jetzt ist dein leiden das geschenk,das ich zurückgebe»

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