Ep.3

Hadrian lächelte grausam und trat noch einen Schritt näher, die Augen brannten vor unterdrücktem Hass.

— Oh, ich werde dich nicht töten, Saphira. Du verdienst nicht die Gnade des Todes. Deine Strafe wird viel bitterer sein. Ich werde dir alles nehmen, was von deiner Seele noch übrig ist, bis du nur noch ein Schatten deiner selbst bist.

Er wandte sich an die Wachen, die die Ketten hielten, und sie näherten sich ihr wieder, diesmal mit erhöhter Vorsicht, da sie wussten, wie gefährlich Saphira immer noch war.

— Von heute an bist du meine persönliche Gefangene, meine Dienerin. Ich werde dich am Leben erhalten, aber nur, damit du Tag für Tag den Untergang der Sköll siehst. Alle werden wissen, dass die letzte Tochter von Kael als Sklavin lebte, unterworfen meiner Herrschaft. — Er lächelte kalt. — Ein schlimmeres Schicksal als der Tod, findest du nicht?

Saphiras Herz schlug heftig vor Wut und Verzweiflung. Sie ballte die Fäuste, aber die Ketten hielten sie fest. Elara schrie auf und versuchte, sich zu befreien, um zu ihrer Schwester zu rennen, aber die Wachen hielten sie fest.

— Nein! Bitte, verschone sie! Sie hat genug gelitten! — flehte Elara, Tränen strömten über ihr Gesicht.

Hadrian lachte nur, als wäre die Bitte eine weitere Note zu seinem Sieg.

— Saphira, morgen bei Sonnenaufgang wirst du zu meiner Festung gebracht. Dort werden wir deinen „Neuanfang“ beginnen. Und keine Sorge, Elara… ich habe nicht vor, dich auch zu töten. Ich werde dich am Leben erhalten, so wirst du das Vergnügen haben, mit anzusehen, wie deine Schwester Stück für Stück ihren Stolz verliert.

Saphira sah ihn mit einem Blick reinen Hasses an, aber es lag auch ein tiefer Schmerz darin. Sie konnte nicht glauben, dass er sie am Leben lassen würde, nur um sie zu demütigen. Der Tod wäre eine ehrenvolle Erlösung gewesen, aber was Hadrian vorschlug, war eine langsame Folter, die ihre Seele Tag für Tag zerreißen würde.

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Am nächsten Morgen wurde Saphira wie versprochen aus ihrer Zelle geholt. Unter dem eisigen Blick Hadrians und seines Rudels wurde sie angekettet und zur feindlichen Festung gebracht. Mit jedem Schritt lastete das Gewicht der Niederlage auf ihr, aber Saphira hielt den Kopf hoch und weigerte sich, den Schmerz zu zeigen, den sie empfand.

Als sie ankamen, führte Hadrian sie zu einer kalten Zelle, wo die Wachen sie an kurze Ketten legten, die sie daran hinderten, sich frei zu bewegen. Er sah sie mit einem zufriedenen Lächeln an.

— Hier wirst du bleiben, Saphira, bis ich jeden Tag aufs Neue entscheide, was wir mit dir machen. Und ich werde dich immer daran erinnern, dass du nur eine Überlebende der Sköll bist, die unter mir lebt.

Saphira spürte die Worte wie Messerstiche, aber sie antwortete mit Verachtung.

— Du magst mich gefangen nehmen, Dämon, aber du wirst meine Abstammung niemals auslöschen. Die Sköll sind stärker, als du es jemals sein wirst. Denk daran, denn eines Tages wird jemand kommen, um diese Schuld zu begleichen.

Hadrian lachte, ignorierte die Drohung verächtlich und zog sich zurück.

Nachdem er die Zelle der jungen Sköll verlassen hatte, ging der Alpha mit einem Ausdruck, den nur wenige erkannten, den steinernen Gang der Festung entlang. Seine harten Augen und sein unnachgiebiges Gesicht entspannten sich ein wenig, als er sich dem inneren Flügel der Festung näherte, wo seine Familie und sein Rudel warteten.

In der Haupthalle war die Atmosphäre einladend und sogar warm. Die Matriarchin, Laena, eine Frau mit durchdringendem Blick und fester Präsenz, lächelte ihn an, als sie ihn sah, ihre Augen strahlten vor Stolz und Zuneigung. Neben ihr bewahrte sein Vater Jhon eine Haltung stiller Stärke. Beide waren Respektspersonen, und Hadrian, obwohl er der Alpha war, zeigte ihnen gegenüber stets Ehrerbietung und Respekt.

Der Alpha grüßte sie mit einer Verbeugung. — Vater, Mutter, wie war euer Tag? — fragte er, seine Stimme überraschend sanft im Gegensatz zu dem eisigen Ton, den er noch vor wenigen Augenblicken bei Saphira angeschlagen hatte.

— Sehr gut, mein Sohn, sehr gut — antwortete sein Jhon. — Aber wir haben gehört, du hast eine Gefangene mitgebracht… Ist das wahr? — Seine Stimme war tief, aber nicht vorwurfsvoll. Nur Neugier und vielleicht eine leichte Besorgnis.

— Ja, eine Gefangene der Sköll, der letzten roten Wölfe — erklärte er. — Ein Symbol unseres Sieges. Die Tochter von Kael und ihre jüngere Schwester. Sie… waren zu wertvoll für ein schnelles Ende.

Als sie das hörten, mischten sich seine Geschwister in das Gespräch ein. Der jüngste, Damon, beobachtete Hadrian mit neugierigen Augen.

— Du willst damit sagen, dass du sie als Andenken behältst? — fragte Damon mit fragendem Gesichtsausdruck.

Hadrian lächelte leicht und legte dem Bruder die Hand auf die Schulter.

— Nicht unbedingt. Ich werde sie als Exempel statuieren. Sie wird dazu dienen, unser Rudel zu stärken und gleichzeitig zu zeigen, dass es niemand wagt, die Drakes herauszufordern und ungeschoren davonzukommen. Aber keine Sorge — fügte er hinzu, als er die leichte Besorgnis in den Augen seiner Mutter sah. — Die Festung ist sicher, und sie wird niemanden bedrohen können.

Hadrians ältere Schwester Valeria, eine angesehene Kriegerin im Rudel, lächelte daraufhin. — Das klingt ganz nach dir, Bruder. Immer vorsichtig, aber nie eine Gelegenheit auslassend. Ich glaube, es wird ein Trumpf sein, die letzten Sköll in unserer Gewalt zu haben.

Hadrian nickte, und für einen kurzen Moment wurde sein Gesichtsausdruck noch weicher. Er wusste, dass er für sein Rudel und seine Familie ein wilder und zuverlässiger Anführer war, aber immer darauf bedacht, sie über alles zu beschützen.

— Das stimmt, Valeria. Und ich werde immer tun, was für euch und unsere Blutlinie notwendig ist.

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