Sie saß beim Mittagessen und unterhielt sich wie jeden Tag mit Renato.
_ Schau, es gab Brathähnchen, Nudeln und Kartoffelsalat. Zu Lebzeiten meiner Mutter wäre das Sonntagsessen gewesen.
_ Ich mag keine Nudeln so gerne.
_ Also ich liebe sie, aber am liebsten mag ich die mit Knoblauch und Öl, und Hühnchen kann man so oder so machen. Du siehst nicht so aus, als könntest du kochen, du hast bestimmt immer nur deiner Mutter die Röcke nachgetragen, oder irre ich mich?
_ Ich war 18 und wollte einfach nur Spaß haben. Du hast gesagt, du wärst in meinem Blumenladen gewesen. Sieht er schön aus, hat meine Mutter sich gut darum gekümmert?
_ Deine Mutter sagte mir, er gehöre dir, und ja, er ist riesig und wird sehr gut gepflegt.
Ich erschrak, als Frau Aurora an der Zimmertür mit mir sprach.
_ Isabela, du sprichst mit meinem Sohn, als wäre er hier bei dir. Ich wollte schon weitergehen, aber dann bin ich zurückgekommen, um zu sehen, ob er aufgewacht ist.
_ Frau Aurora, so bin ich nun mal, ich bin viel allein und muss mich mit jemandem unterhalten. Und mein Patient ist mir am nächsten.
_ Er würde dich gerne kennenlernen, du bist ein außergewöhnliches Mädchen.
_ Wie war er denn so?
_ Renato genoss das Leben, aber manchmal übertrieb er es, ich habe mehrmals versucht, ihm Vernunft einzubläuen, aber er hörte nicht auf mich.
_ Er war 18 Jahre alt und wollte einfach nur leben, aber Sie haben mir erzählt, dass der Blumenladen ihm gehört.
_ Er ist sehr klug und hat mir ein Vermächtnis hinterlassen, ich habe es nur in Schuss gehalten, bis er aus diesem Bett herauskommt.
_Frag sie nach Lindsey.
_ Hatte Renato eine Freundin?
_ Da war diese junge Frau, die immer bei ihm war, und sie war die erste, die sich aus dem Staub machte, als der Arzt sagte, er könnte vielleicht nicht mehr zurückkommen, Lindsey.
_ Aber manchmal ist es besser so, denn wenn er eines Tages zurückkehrt, wird er sie suchen, und wenn die Liebe echt ist, finden sie wieder zusammen.
_ Ihre Liebe war so stark, dass sie einen Monat nach dem Unfall heiratete und nach Florida zog.
_ Nein.... Wie konnte sie mir das antun, meine Mutter muss ihr Geld angeboten haben, damit sie verschwindet, sie liebte mich.
_ Frau Aurora, haben Sie etwas getan, um die junge Frau zu verängstigen?
_ Natürlich nicht, ich wusste, dass sie früher oder später ihr wahres Gesicht zeigen würde, und mein idiotischer Sohn würde erkennen, dass sie ihn nicht liebte.
_ Frau Aurora, die Physiotherapeutin gefällt mir nicht, sie spricht von Renato, als wäre er bereits tot, können wir sie austauschen?
_ Ich mag sie auch nicht, ich denke, wir können nach einer anderen suchen, ich werde mich darum kümmern.
_ Sie sind eine tolle Frau, Ihr Sohn hätte auf Sie hören sollen.
_ Er ist mein Ein und Alles, aber ich weiß, dass es schwer ist, auf die Eltern zu hören, wenn man jung ist, vielen Dank für das Gespräch, Isabela.
_ Meine Freundin hat mich verlassen, ich liege hier in einem Bett fest und rede wirres Zeug mit meiner Krankenschwester, ich glaube, ich bin gestorben und befinde mich in einer Zeitschleife.
_ Wenn du dich in einer Zeitschleife befinden würdest, wäre ich nicht hier, du kennst mich nicht, und ich weiß auch nicht, warum ich dich hören kann.
_ Tut mir leid, ich wollte dich nicht beleidigen, du bist meine einzige Verbindung zur Welt und zum Leben.
_ Es muss einen Grund geben, warum du nicht zurückkehren kannst, aber am Leben und hier gefangen bist und deinen Körper dort drüben liegen siehst.
_ Ich kann es mir auch nicht erklären.
_ Erinnerst du dich an den Tag des Unfalls? Wie war es?
_ Nein! Ich erinnere mich an etwas im Krankenhaus und dann zu Hause.
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