Ep.6

Einen Kuss mit Elizabeth zu teilen, war wie ein Vorgeschmack auf das Paradies. Mir fehlen die Worte, um das Gefühl zu beschreiben, sie in meinen Armen zu halten. Ich bin mir sicher, dass sie meine von der Mondgöttin bestimmte Gefährtin ist, aber gleichzeitig verstehe ich ihre Reaktion nicht. Mein Wolf hat sie als seine Gefährtin erkannt, ich spürte, wie mein Körper bei ihrer kleinsten Berührung brannte, aber ich konnte ihre Wölfin nicht spüren. Das ist sehr merkwürdig, genauso wie die Tatsache, dass sie in dieser Stadt lebt und wir nichts von ihr wussten. Wenn Elizabeth ein Werwolf ist, sollte sie wie wir alle im Rudel leben, oder zumindest sollte ich wissen, dass sie in meinem Territorium lebt. Ich komme zu dem Schluss, dass ich mehr über sie und ihre Familie herausfinden muss. Die Geschichte, dass sie keinen Vater hat, ist mir nicht entgangen. Was ist mit ihm passiert?

Während die Mädchen sich verabschieden, kann ich mich nicht von Liz losreißen. Das enttäuscht mich, denn ich würde gerne noch etwas Zeit mit ihr verbringen. Eigentlich würde ich sie am liebsten mit zu meinem Rudel nehmen und sie sofort zu meiner Frau und meiner Luna machen, aber Geduld, ich habe schon so lange gewartet, da kann ich es ruhig angehen lassen. Ich gehe zu Theo, der an der Bar mit Jacob und Sebastian spricht.

„Können wir gehen, Theo? Es ist schon spät und die meisten Leute sind schon weg.“ Es ist etwa 4 Uhr morgens und in der Discothek ist es ruhiger geworden.

„Ja, ich wollte dich gerade fragen! Geht ihr auch schon?“

„Ich bleibe noch ein bisschen, ich habe Geburtstag und will die Party bis zur letzten Minute auskosten“, antwortet Jacob, der bereits angetrunken ist.

„Ich bleibe, um auf das Baby aufzupassen, aber es war mir ein Vergnügen, euch kennenzulernen. Lasst uns mal wieder etwas zusammen unternehmen.“

„Das machen wir, Sebastian!“, antwortet Theo.

Wir holen das Auto und fahren schweigend zum Rudel zurück, aber es entgeht mir nicht, dass Theo mich immer wieder ansieht, als wolle er mich etwas fragen, sich aber zurückhält. Mein Freund scheint zu denken, dass ich in all der Zeit, die wir zusammenleben, nicht gelernt habe, seine Miene zu deuten. Wie naiv von ihm.

„Frag schon, Theo, ich weiß, dass du dich zurückhältst.“

„Ich wollte ja nichts sagen, Bruder, aber wenn du reden willst“, sagt er lachend, „also ist sie es?“

„Ich bin mir ganz sicher, aber ich muss vorsichtig sein.“

„Wie ist es? Wie ist es, seine Gefährtin in Reichweite zu haben?“

„Ich kann es nicht in Worte fassen, ich habe noch nie etwas Vergleichbares erlebt. Sie ist einfach perfekt!“

„Das habe ich gemerkt, du hast das Mädchen fast mitten auf der Tanzfläche verschlungen.“ Ich werfe ihm einen warnenden Blick zu. „Was ist, Bruder? Jeder hat gesehen, wie ihr schamlos übereinander hergefallen seid.“

„Ein bisschen Respekt, Theo.“

„Bei allem Respekt, Alpha.“

„Morgen werde ich mich nach ihr erkundigen. Ich will alles über ihre Eltern, ihre Uni, alles wissen! Am liebsten sogar, wie oft sie am Tag atmet.“

„Ruhig, Romeo!“

„Ich war lange genug ruhig, jetzt will ich meine Frau.“

„Antony und Mia werden ausflippen, wenn sie erfahren, dass du deine Gefährtin gefunden hast.“

„Erinnere mich nicht daran, ich sehe die beiden schon vor mir, wie sie mich ausfragen. Daran will ich gar nicht erst denken, ich bin jetzt zu müde.“

Im Rudel angekommen, gingen wir in unsere Zimmer. Ich duschte und legte mich hin, müde und schlaftrunken. In meinen Gedanken war nur sie, diese bernsteinfarbenen Augen, diese lockigen Haare und dieser Duft ... oh Mann, ich könnte mich leicht in diesem Körper, in diesem Duft verlieren. Mein Glied gibt Lebenszeichen, wenn ich nur an ihre Kurven in meinen Händen denke. „Ruhig, mein Freund, deine Zeit wird kommen“, denke ich und weiß, dass jede Minute des Wartens es wert sein wird.

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