Ep.7

*Dylan erzählt*

Ich sah noch einmal hin und was als Nächstes geschah, machte mich wütend. Sie sah mich an und dann weg, als ob nichts wäre. Wie konnte meine Anwesenheit ihr nichts bedeuten? Wie konnte sie das tun? Schließlich würden alle Wölfinnen, selbst diejenigen, die bereits einen Gefährten hatten, alles für nur eine Sekunde meiner Aufmerksamkeit geben, und ihr war es einfach egal. Ich spürte ihre Wölfin, sie schien gefangen zu sein, schwach. Ich konnte es nicht glauben, sie schien nicht einmal zu wissen, welches Band uns verband. Sie wusste nicht, was geschah, wusste nicht, dass unsere Seelen bereits verbunden waren. Ich war voller Wut, zum Teufel, ich wurde verrückt deswegen. Mein Körper begehrte sie und sogar mein Verstand malte sich innerhalb von zwei Sekunden verschiedene Möglichkeiten aus, wie ich sie zu meiner machen könnte. Ich sah, wie sie einen Mann ansah, der allein an einem Tisch saß.

Er hörte nicht auf, sie anzusehen und grinste, und sie lächelte ihn an. Sie schienen sich zu kennen. Schlimmer noch, es schien, als wäre er etwas von ihr. Mein Blut kochte sofort und ich schaltete ab. Es war schwierig, aber ich musste mich beherrschen. Schließlich war sie dazu bestimmt, bei mir zu sein, so oder so.

Ruan: „Alter, du musst dich beruhigen."

Dylan: „Bin ich doch. Ich bin nur wütend. Siehst du nicht, dass sie sich nicht einmal für meine Anwesenheit interessiert und diesen Kerl direkt vor meinen Augen anlächelt?"

Ruan: „Ich verstehe das nicht. Ihr seid Gefährten, ihre Wölfin sollte genauso aufgewühlt sein wie du."

Dylan: „Ich kann ihre Wölfin spüren, aber sie ist gefangen, schwach. Irgendeine Magie vielleicht. Vielleicht weiß sie nicht einmal, wer sie wirklich ist."

Ruan: „Und was willst du tun? Du kannst nicht so an sie herantreten. Sie kennt dich nicht einmal, sie kennt nicht einmal ihre eigene Herkunft. Du musst es ruhig angehen lassen, Mann."

Dylan: „Ruhig angehen lassen? Nicht, wenn sie es wagt, vor meinen Augen mit einem anderen zu flirten und mich ignoriert."

Ruan: „Sie ignoriert dich nicht, sie weiß nicht einmal, wer du bist und erkennt dich nicht. Immerhin hast du noch vor ein paar Stunden gesagt, dass dir deine Gefährtin egal ist und du keine andere Frau als Talita willst."

Dylan: „Und das will ich auch nicht. Ich liebe Talita, aber verdammt, du weißt, dass man sich nicht kontrollieren kann."

Ruan: „Dann versuch es, mein Freund. Wir sind nicht in unserem Rudel und hier sind die Dinge nicht so einfach wie dort."

Dylan: „Ich weiß, Ruan. Ich habe mich unter Kontrolle. Und ich wiederhole, dieses Mädchen bedeutet mir nichts."

Ruan: „Sieht nicht so aus. Wenn Blicke töten könnten, läge ich jetzt schon sechs Fuß unter der Erde."

Dylan: „Übertreib nicht."

Ruan: „Darf ich dann sagen, wie wunderschön sie ist und dass ihr Duft, obwohl ihre Wölfin eingesperrt und schwach ist, der süßeste ist, den ich je gerochen habe? Dass es wie die beste Droge für jeden Wolf ist, süchtig machend?"

Dylan: „Noch ein Wort und ich schwöre, ich vergesse, dass du mein Bruder bist, und reiße dir hier und jetzt ganz langsam den Kopf ab. Mach keine Witze, Ruan, und teste nicht meine Geduld."

Ruan: „Okay, okay. Ich sehe schon. Nicht mal bei Talita warst du so besitzergreifend. Mach die Augen auf, mein Freund. Diese Frau wird deine Obsession sein, und ich wette alles, dass du dich in sie verlieben wirst und sie so lieben wirst, wie du noch nie jemanden in deinem Leben geliebt hast."

Dylan: „Du spinnst wohl, Ruan. Das wird niemals passieren."

Ruan: „Du kannst es leugnen, so viel du willst, Dylan, aber du weißt, dass ich Recht habe."

Ich sehe sie wieder an, richte meine Aufmerksamkeit zurück auf die Frau. Sie fängt an, lächelnd in das Mikrofon zu sprechen und, mein Gott, was ist das für eine Stimme? Ich hatte noch nie eine Stimme gehört, die so süß und gleichzeitig so sinnlich war. Was zum Teufel ist los mit mir? Könnte er Recht haben? Es kann nicht sein, ich liebe nur eine Frau, und das ist nicht diese hier...

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