Ep.10

Er war entschlossen, Aurora unsere gesamte Geschichte zu erzählen. Nach all den Enthüllungen, die sie gemacht hatte, im Glauben, mit einem Wolf zu sprechen, der nichts verstand, wusste er, dass es keinen Grund gab, länger zu warten. Er hoffte nur, dass sie ihn mit all den Enthüllungen, die er zu machen hatte, akzeptieren würde. Es ging jedoch nicht nur um ihn, also musste er auch seine Familie über seine Entscheidung informieren.

Er wusste, dass er schneller als sie zu Hause sein würde, aber seine Eltern hatten ein informelles Treffen mit einigen anderen Familien anberaumt, um die Übergriffe auf ihr Land zu besprechen. Seine Schwester befürchtete, dass Aurora das alles nicht gut aufnehmen würde, also war sie nicht dafür, dass er die Wahrheit enthüllte. Er machte ihr jedoch klar, dass sein Wolf es nicht akzeptieren würde, länger von der getrennt zu sein, die er sich ausgesucht hatte. Er wollte sie besitzen und markieren, und dafür musste Aurora die Wahrheit erfahren.

Wie immer hörte seine Schwester nicht auf ihn. Sie musste sich in seine Angelegenheiten einmischen und sich wie ein Kind benehmen. Also brachte sie Aurora von ihm weg. Er brauchte eine Weile, um die Wut seines Wolfes zu kontrollieren. Als er sich schließlich entschloss, sich den anderen anzuschließen, war er froh zu sehen, dass seine Familie Aurora bereits als Teil von ihnen akzeptiert hatte.

Aurora war in allem, was sie tat, sehr geschickt, aber es war amüsant zu bemerken, dass sie beim Tanzen kein Naturtalent war. Sie war nun schon eine Weile bei ihnen, so dass er einige ihrer Anzeichen bereits zu deuten wusste. Als sie mehrmals mit der einen Hand über die andere strich, bemerkte er, dass sie nervös wurde. Er beobachtete, was diese Reaktion bei ihr auslösen könnte, bis er bemerkte, dass Nilans Blick sie ständig fixierte. Er würde ihm schon noch zeigen, wem sie gehörte.

Als er zu ihr kam, wollte er sie in seine Arme ziehen und ihr einen leidenschaftlichen Kuss geben, aber er wusste, dass das sie in Verlegenheit bringen würde. Er wollte nicht, dass dies die Erinnerung an ihren ersten Kuss sein würde. Sie verdiente etwas viel Besondereres. Alle Anwesenden wussten, wie besitzergreifend sie als Wölfe gegenüber dem waren, was ihnen gehörte.

Als er seine Hand auf ihre Taille legte und ihr einige Worte ins Ohr flüsterte, wanderte sein Blick zu dem Idioten, der sie anstarrte, und seine Augen blitzten auf. Sein Wolf zeigte ihm, wem sie gehörte, ohne dass sie sein Zeichen bemerkte. Er sah ihn einen Moment lang an, wandte dann aber den Blick ab. Dann zog er sie in eine ruhigere Ecke, damit sie sich ungestört unterhalten konnten.

„Aurora, ich habe draußen auf dich gewartet, weil ich dir etwas sehr Wichtiges sagen muss, etwas, das ich nicht länger verbergen kann.“ Sie sah ihn mit diesen wunderschönen, grünen Augen an, die einem Wald glichen und ihn verzauberten.

Doch bevor er fortfahren konnte, tauchte Ayla auf, nahm ihre Hand und sagte, dass sie etwas sehen müsse, und zerrte sie wieder mit sich. Er schwörte sich, dass es schwer war, seinen Wolf zu kontrollieren, wenn seine Schwester ihn ständig provozierte. Er spürte, wie ihn Blicke beobachteten, und als er aufblickte, sah er Nilan anstarren.

Dieser Idiot versuchte sich zu vergewissern, dass Aurora ihm gehörte, wie er es ihm mit seinem Blick zu verstehen gegeben hatte. Er wusste, wenn er nichts unternahm, würde es Ärger geben, denn er würde nicht akzeptieren, dass er diese Frau für sich beanspruchte, verdammt noch mal. Und nachdem er sein Interesse bekundet hatte, war der einzige Weg, sie zu bekommen, ihn herauszufordern. Wenn er sie als seine markierte, konnte selbst er nichts mehr tun. Sie würde ihm gehören.

Also ging er, ohne länger zu warten, zu Aurora und seiner Schwester. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, aber Ayla sah ihn mit einem Grinsen im Gesicht an. Seine Augen blitzten sie an und zeigten ihr, dass sein Wolf keine Spielchen mehr trieb, und er drehte Aurora zu sich um und küsste sie besitzergreifend.

Zuerst schien sie geschockt zu sein, aber dann erwiderte sie seinen Kuss, und sein Wolf heulte vor Glück. Der Kuss war leidenschaftlich, eine einzigartige Erfahrung, denn obwohl er schon andere Frauen geküsst hatte, war kein Kuss wie dieser. Es war, als ob alles um sie herum verschwunden wäre und nichts anderes mehr wichtig war.

Als sein Wolf und er die kleine Hand in ihrem Nacken spürten, ging sein ganzer Körper in Flammen auf. Sein Wolf sehnte sich nach mehr, sehnte sich danach, ihr zu versprechen, sie mit seinem eigenen Leben zu beschützen und ihre Haut als Zeichen seiner Hingabe und seiner ewigen Liebe zu markieren. Sie wurden aus diesem Moment durch Applaus und Pfiffe um sie herum gerissen. Da er merkte, dass seine Gefährtin leicht verlegen war, führte er sie schnell von dort weg. Diesmal bedeutete er seiner Schwester, dass er es nicht länger dulden würde, unterbrochen zu werden.

Er führte Aurora in sein Zimmer, und als sie dort ankamen, fiel es ihm schwer, seinen Wolf zu kontrollieren. Seine Gedanken wurden von zwei einzigen Wörtern beherrscht... „Mein. Jetzt.", die sein Wolf immer wieder wiederholte. Er öffnete die Augen und sah sie mit absoluter Verehrung an. Sie war seine Gefährtin, die Auserwählte, die sie vervollständigen sollte, und in ihren Händen lag das Glück ihrer Zukunft.

Er wusste nicht, was das Schicksal für sie bereithielt, schließlich war die Verbindung zwischen einem Wolf und einem Menschen etwas Ungewöhnliches. Als Wolf könnten sie viel länger leben als Menschen, aber ihr Band war ewig. Ihr Tod würde seinen eigenen bedeuten, aber er konnte und wollte sich dem nicht entziehen. Ein Wolf lebte für und durch seine Gefährtin, sobald er sie gefunden hatte.

„Logan, deine Augen!", sagte sie. Wahrscheinlich leuchteten sie, weil sein Wolf sich zeigen wollte.

„Ich muss dir etwas zeigen, Aurora, aber du musst mir versprechen, dass du nicht wegrennst." Sie nickte nur und sah ihn neugierig an. Sein Wolf ermutigte ihn, ihr zu offenbaren, wer sie wirklich waren.

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